Marlies Mohr

Kommentar

Marlies Mohr

Stimmen spenden

Gesund / 13.12.2013 • 11:56 Uhr

Es ist nichts Neues, dass Gesundheit eng mit dem sozialen Status verbandelt ist. Wer nicht jeden Cent viermal umdrehen muss, dem geht es länger gut. Was aber nicht zwangsläufig heißt, dass Betuchtere mehr auf sich schauen. Sie können sich nur bessere Behandlungen leisten. Das bestätigen auch Studien. In Großbritannien etwa leben die Reichsten im Durchschnitt zwölf Jahre in einem Status der Invalidität, die Ärmsten hingegen 20 Jahre. Das ist schon eine tiefe Kluft.

Andererseits wäre es Gesundheitsbewussten möglich, für lachhafte 1,10 Euro mehr pro Tag besser zu essen, also statt industriell verarbeiteter Lebensmittel mehr Früchte, Gemüse oder Fisch zu konsumieren. Übers Jahr gesehen würde das zusätzliche Kosten von rund 400 Euro pro Kopf ausmachen. Das haben Wissenschafter in den USA errechnet.

Sie werden sich jetzt fragen: „Was sind schon 1,10 Euro?“ Richtig: Nicht viel, wenn man mehr als zu wenig davon hat. Im anderen Fall kann selbst diese Summe eine finanzielle Last bedeuten. Wer ums tägliche Überleben kämpfen muss, denkt nicht an gesunde Ernährung. Das räumen sogar die Studienautoren ein und fordern „sozialen Ausgleich“.

Doch Fordern allein wird wenig helfen. Es braucht Taten. Die Ernährungskrise ist das größte Elend unserer Tage. Die einen hausen im Überfluss, die anderen im Dreck. Spenden Sie für einmal kein Geld. Spenden Sie Ihre Stimme einer Petition, die sich für eine gerechtere Verteilung einsetzt. Unter www.endinghunger.org sind Sie dabei. Im besten Sinne.

marlies.mohr@vorarlbergernachrichten.at