Für bessere Versorgung

Gesund / 07.02.2014 • 11:51 Uhr

Die Wissenschaft fordert dringend einen Zugang zu vorhandenen Gesundheitsdaten.

lochau. Die Österreichische Gesellschaft für Public Health (ÖGPH) und die Vorarlberger Gesellschaft für Public Health (VGPH) haben bei ihrer gemeinsamen Wintertagung in Lochau die wissenschaftliche Verwendung gesundheitsbezogener Daten mit internationalen Experten diskutiert. In vielen europäischen Ländern sei die wissenschaftliche Aufbereitung der jeweils nationalen Gesundheitsdaten selbstverständliche Voraussetzung für die Weiterentwicklung des Gesundheitswesens. In Österreich jedoch verzichte man bislang auf datenbasierte Erkenntnisse und treffe dennoch weitreichende Entscheidungen. „Obwohl die Daten vorhanden wären, werden etwa medizinische Faktoren, die einer Frühpensionierung vorangehen, konsequent nicht ausgewertet“, kritisiert ÖGPH-Präsident Thomas Dorner.

Öffentlich finanziert

Die Forderung liege daher nahe, dass Daten aus dem Gesundheits- und Sozialsystem wie Medikamenten-Verordnungsdaten, Spitalsdaten, Pensionsversicherungsdaten, Mortalitätsdaten und Daten zur subjektiven Gesundheit anonymisiert und unter Einhaltung strenger Datenschutzkriterien der wissenschaftlichen Auswertung zur Verfügung stehen müssten.

Diese öffentlich finanzierten Daten werden für Leistungsabrechnungen routinemäßig erhoben und könnten für eine verbesserte und gerechtere medizinische Versorgung der Menschen in Österreich genutzt werden. Der öffentliche Auftrag zur Gesundheits- und Versorgungsforschung sei gegeben. „In Österreich sind auch ausreichend Public-Health-Experten für die Arbeit mit diesen Daten verfügbar, es fehlt bislang aber an der Bereitschaft, diese einzubinden“, kritisiert Dr. Günter Diem von der Vorarlberger Public-Health-Gesellschaft.