Österreich ist bei Kinder-Sterblichkeit im negativen Spitzenfeld angesiedelt
Eine neue Analyse sieht die Alpenrepublik deutlich hinter den nordischen Ländern.
Wien. Man hätte vermutlich ein anderes Ergebnis erwartet: Doch bei der Kindersterblichkeit liegt Österreich im Ranking vergleichbarer Staaten bei Weitem nicht am unteren Ende. Vielmehr ist das Land im negativen Spitzenfeld angesiedelt. Während etwa in Island nur 0,9 pro tausend Lebendgeborenen innerhalb der ersten sechs Tage sterben, sind es in Österreich 1,7. Ähnlich ist es bei der Mortalität der Unter-Fünfjährigen. Das ist das Ergebnis einer neuen Analyse, welche unlängst von „The Lancet“ publiziert worden ist.
Das Institut für Gesundheitsmessung und -bewertung (IHME) der Universität des US-Bundesstaats Washington in Seattle hat praktisch weltweit die Kinder-Sterbestatistiken analysiert. Sie zeigen – wie bei allen derartigen Untersuchungen – starke Unterschiede.
Deutliche Unterschiede
Doch auch in vergleichbaren Ländergruppen sind zum Teil deutliche und klare Unterschiede feststellbar. Den ersten Rang bei den westeuropäischen Staaten bezüglich der neonatalen Sterblichkeit (bis einschließlich des sechsten Lebenstages) nimmt Island (0,9 pro 1000) ein. Das ist um die Hälfte weniger als in Österreich (1,7).
Sehr niedrig ist die Sterblichkeit auch in Luxemburg (1,1 Kinder pro 1000 Lebendgeborenen), in Schweden, Portugal und Norwegen (je 1,2 Kinder pro 1000 Lebendgeborenen).
Schlecht schneidet hingegen das von Gesundheitsökonomen und Health-Technology-Assessment-Experten oft gepriesene Großbritannien ab, dessen Kindersterblichkeitsstatistik 2,1 Verstorbene pro 1000 Lebendgeburten ausweist.
Das gleiche Bild bietet sich bei der Sterblichkeit der Unter-Fünfjährigen. Während in Österreich 4,1 Todesfälle pro tausend Lebendgeborener bis zu diesem Alter registriert werden, sind es in Island lediglich 2,4 und in Schweden 2,7. Großbritannien liegt auch in dieser Auflistung mit 4,9 Todesfällen pro 1000 Lebendgeborener weit vorne. Die Mortalität der britischen Kinder bis zum Alter von fünf Jahren entspricht in etwa jener in Polen und Serbien.