Bedeutend für Behandlungsstrategie

Gesund / 19.09.2014 • 12:11 Uhr
Herzschwäche ist eine ernst zu nehmende Erkrankung.
Herzschwäche ist eine ernst zu nehmende Erkrankung.

MedUni-Wien-Experten identifizieren unterschiedliche Formen von Lungenhochdruck.

Wien. Kardiologen der MedUni Wien und der Universität Catania (Italien) ist es jetzt gelungen, unterschiedliche Formen von Lungenhochdruck bei Herzinsuffizienz (HI) zu differenzieren. „Die systematische Unterscheidung der beiden Lungenhochdrucks-Formen bei Herzinsuffizienz ist bei der Entwicklung von Medikamenten zu berücksichtigen und könnte zu sehr unterschiedlichen Therapiestrategien führen“, sagte Dr. Mario Gerges bei der Präsentation der Studie, die unter Supervision von Univ.-Prof. Dr. Irene Lang auf dem Europäischen Kardiologenkongress in Barcelona entstanden ist.

Krankheitskomponenten

Die eine Form von Lungenhochdruck (pulmonale Hypertension) bei HI entsteht passiv als Folge einer Druckfortleitung vom linken Vorhof in die Lungenstrombahn. Die andere, schwerwiegendere Form zeigt eine zusätzliche Krankheitskomponente in den Lungengefäßen selbst, die infolge lang anhaltender schwerer Druckbelastung und/oder zusätzlichem Sauerstoffmangel zu einem Umbau der Lungengefäße geführt hat. „Es gelang in unserer Arbeit zu zeigen, dass dieser ‚überproportionale Lungenhochdruck‘ mit einer besonders schlechten Rechtsherzfunktion kombiniert ist“, so Gerges. „Zahlreiche Studien, die die Effektivität und Sicherheit von Lungenhochdruck-spezifischen Therapeutika in diesem Patientenkollektiv untersuchen, sind derzeit weltweit aktiv.“

Herzinsuffizienz ist definiert als das Unvermögen des Herzens, durch seine Pump- und Füllungsleistung das Blut in die Organe des Körpers zu befördern. Lungenhochdruck ist ein starker und wichtiger Prognoseparameter für HI-Patienten.