Gemeinsam im Kampf gegen die Nikotinsucht

Gesund / 19.12.2014 • 09:57 Uhr
Zum 13. Mal finden in Österreichs Apotheken spezielle Raucherberatungswochen statt. Foto: VN/Hartinger
Zum 13. Mal finden in Österreichs Apotheken spezielle Raucherberatungswochen statt. Foto: VN/Hartinger

Raucherberatungswochen vom 27. Dezember bis 31. Jänner 2015 in allen Apotheken.

Höchst. (VN-sas) „Rauchen ist tödlich“ steht zwar auf vielen Zigarettenpackungen und ist der Mehrheit der Österreicher auch bewusst – dennoch liegt die Raucherquote hierzulande bei 33 Prozent, das entspricht 2,8 Millionen Österreichern, die rauchen. Sämtliche Apotheken in Österreich starten mit kommendem Samstag, 27. Dezember, eine neue Raucherberatungsaktion. Dabei handelt es sich europaweit um eines der größten Gesundheitsprojekte.

Professionelle Unterstützung

„Jeder weiß, ohne Zigaretten lebt man gesünder, ist leistungsfähiger, riecht und schmeckt intensiver. Alles in allem gewinnt man ohne Zigarette ein großes Stück an Lebensqualität. Trotzdem, sich das Rauchen abzugewöhnen schafft man alleine nur schwer – besser und leichter geht es mit professioneller Unterstützung“, informiert Mag. pharm. Max Wellan, Präsident der Österreichischen Apothekerkammer. Die Apotheker greifen auf eine jahrelange Erfahrung in der Raucherberatung zurück. Für viele Aufhörwillige ist die Apotheke auch die erste Anlaufstelle. Sie suchen dort Unterstützung und Beratung, um sich das Rauchen abzugewöhnen.

Aus diesem Grund finden zum Jahreswechsel bereits zum 13. Mal spezielle Raucherberatungswochen statt, die sich zunehmender Beliebtheit erfreuen. Über 30.000 Menschen haben im letzten Jahr die Raucherberatung in der Apotheke in Anspruch genommen.

„Trend zum Nichtrauchen“

„Wichtig für uns als Berater ist, den Betroffenen einen Weg zu zeigen, wie man vom Rauchen wegkommt“, informiert Mag. pharm. Jürgen Rehak, Präsident der Apothekerkammer Vorarlberg.

„Wir beobachten, dass der Bedarf an Beratungen und damit auch an Nikotinersatztherapien in den letzten vier bis fünf Jahren stark zugenommen hat. Man spürt ja auch im privaten Umfeld, dass die Zahl der Raucher stark abnimmt und ein Trend zum Weniger-Rauchen oder sogar Nichtrauchen da ist“, führt er aus.

Die Palette der Nikotinersatzprodukte wird laufend erweitert. Rehak spricht von einer Verzehnfachung der Produkte. Am beliebtesten sei nach wie vor der Nikotinkaugummi – eine Packung mit 105 Kaugummis kostet 35 Euro, „in Summe ist das, bei einem Konsum von 5 bis 8 Stück täglich, noch immer um rund zehn Prozent günstiger als Rauchen“, betont der Experte. Neben den weiteren altbewährten Produkten wie Nikotin-Inhalatoren und -Pflaster werden auch Sprays angeboten.

Letztere vor allem als Notfallmedikation, etwa während Flugreisen, informiert Rehak. „Alle Aufhörwilligen erhalten in der Apotheke eine kostenlose Beratung bei der Auswahl, Dosierung und Handhabung von Nikotinersatzprodukten. Darüber hinaus stehen die Apotheker mit Tipps und Ratschlägen rund um den Rauchstopp zur Verfügung“, erklärt Wellan.

„Während der Raucherberatungswochen werden zudem alle Entwöhnungsprodukte vergünstigt angeboten“, informiert Rehak. Demnach gibt es jedes Produkt um drei Euro billiger als sonst.

14.000 Menschen versterben laut Gesundheitsministerium jährlich an den Folgen des Rauchens – das ist das Dreißigfache der Zahl an Verkehrstoten. Zumindest ein Viertel aller Krebstodesfälle ist auf Zigarettenkonsum zurückzuführen, wobei das Rauchen für die Entstehung von 15 verschiedenen Krebsarten mitverantwortlich ist.

Mehr als drei Viertel der Menschen, die bereits vor ihrem 55. Lebensjahr einen Herzinfarkt erlitten, waren Raucher. Raucher leben im Schnitt deutlich kürzer als Nichtraucher – Männer um 9,4 Jahre, Frauen um 7,3 Jahre kürzer, wenn sie zumindest zehn Zigaretten pro Tag rauchen.

Alle Aufhörwilligen erhalten eine kostenlose Beratung.

Mag. Pharm. Max Wellan