Hoffnung für „Schmetterlingskinder“
Stammzellentherapie als Grundlage für österreichisch-italienisches Forschungsprojekt.
Salzburg. Epidermolysis bullosa (EB) ist eine unheilbare Hauterkrankung, bei der die Patienten an belasteten Stellen Blasen entwickeln. Bislang war es nur möglich, die Begleitumstände zu therapieren. Nun gibt es erste Erfolge im Sinne einer Behandlung der Ursache mit Gentherapie und damit eine neue Hoffnung für „Schmetterlingskinder“. Bei EB-Patienten sind bestimmte Abschnitte im Gen, welche für die Produktion bestimmter Proteine zuständig sind, krankhaft verändert. Mithilfe der Genschere-Technologie wird ein krankhafter Genabschnitt „herausgeschnitten“ und durch einen gesunden Genabschnitt ersetzt. Im EB- oder „Schmetterlings“-Haus in Salzburg werden solche Genschere-Moleküle hergestellt, die dann mithilfe eines Trägers in die Stammzellen des Patienten eingebracht werden. Aus so korrigierten Stammzellen werden dann Hautstücke gezüchtet, die dem Patienten transplantiert werden können.
Diese Stammzellentherapie bildet die Grundlage für Forschungen im Interreg-IV-Projekt Italien-Österreich. „Das Schmetterlingshaus Salzburg leistet einen wichtigen Beitrag, um diese Therapieform für alle EB-Patienten zu etablieren. Umso wichtiger ist es, diese Forschung und Behandlung weiterhin zu unterstützen“, sagt Landesrätin Martina Berthold.
Fast eine Million Euro
Für die Projektfinanzierung müssen 953.750 Euro aufgebracht werden. Davon werden 60 Prozent vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und 40 Prozent national von Österreich und Südtirol finanziert. Das Land Salzburg beteiligt sich mit 114.000 Euro aus Wissenschaftsgeldern. Das Projekt wurde bereits drei Jahre lang unterstützt. Berthold hat die Unterstützung für weitere drei Jahre zugesichert.
Rund 500 Betroffene
Von der genetisch bedingten, derzeit noch unheilbaren Krankheit sind 500 Menschen in Österreich, 30 in Südtirol, 1000 in Italien und 30.000 in ganz Europa betroffen. Die Bezeichnung „Schmetterlingskinder“ weist darauf hin, dass Haut, Schleimhäute und Verdauungstrakt wegen fehlender Eiweißstoffe verletzbar sind wie die Flügel von Schmetterlingen.