Frieren ist keine Option gegen Fettpölsterchen

Gesund / 13.02.2015 • 10:19 Uhr

Schwarzach. (feh) Zittern ist eine Muskelbewegung, die Energie verbraucht. Extra dünn anziehen oder die Heizung auf nur 17 Grad Raumtemperatur stellen: Lassen sich damit effektiv überschüssige Kalorien verbrennen? Im Zuge der Übergewichtsdebatte wird daran geforscht, wie Kälte den Stoffwechsel beeinflusst. Laut einer 2014 veröffentlichten Studie kurbeln 17 Minuten Frieren den Stoffwechsel genauso stark an wie Fahrradfahren bis zur Leistungsgrenze. Dabei spielt besonders der Botenstoff Irisin eine Rolle, der die Energie von weißem Fettgewebe in Wärme umwandelt.

Die Wissenschaftler des US National Institutes of Health beobachteten in der Studie zehn gesunde Erwachsene, die sich bis zu ihrer Leistungsgrenze sportlich betätigten. Später sollten die gleichen Teilnehmer auf einem Bett liegen, während die Raumtemperatur schrittweise auf 12 Grad reduziert wurde. Bei beiden Tests zogen sich die Muskeln zusammen, wodurch das Hormon Irisin ausgeschüttet wurde.

Obwohl es sich um eine kleine Studie handelt, deuten die Ergebnisse darauf hin, dass sowohl körperliche Belastung als auch Muskelzittern die Irisinproduktion anregen. Theoretisch könnte Irisin dabei helfen, Fettgewebe zu reduzieren und Körpergewicht zu verlieren. Ob die Wirkung des Hormons ausreicht, um abzunehmen, haben die Forscher nicht ermittelt. Dass Frieren zum Abbauen von Fettpölsterchen jedoch keine attraktive Option bietet, ist klar. Für Pharmaunternehmen sind solche Humanstudien dennoch ein erster Schritt. Möglicherweise gewinnt Irisin in der Medikation gegen Übergewicht irgendwann an Bedeutung.