Immer mehr jüngere Frauen kämpfen mit Übergewicht

Gesund / 20.03.2015 • 10:27 Uhr
Bauch- und Leberfett sind auch bei Frauen ein großer Risikofaktor. 
Bauch- und Leberfett sind auch bei Frauen ein großer Risikofaktor. 

Geschlechtergetrennte Präventionsprogramme wirken laut Experten besonders gut. 

Wien. Immer mehr jüngere Frauen haben starkes Übergewicht – und das mit allen damit verbundenen Folgeerkrankungen wie Diabetes, veränderten Blutfetten, aber auch dem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Vor allem das Bauch- und Leberfett wird als Risikofaktor bei Frauen – im Gegensatz zur Behandlung von Männern mit Übergewicht – noch unterschätzt, sagt die Leiterin der Gender Medicine-Unit der MedUni Wien, Alexandra Kautzky-Willer.

Der Bauchumfang habe bei Frauen sogar eine bessere Vorhersagekraft für Komplikationen wie Diabetes als bei Männern. Daher sei es wichtig, bereits sehr früh bei übergewichtigen Frauen, insbesondere vor oder während einer Schwangerschaft, an einen Zuckerbelastungstest zu denken, um das Risiko für Diabetes abzuklären, da schwangere Übergewichtige vermehrt insulin-resistent sind. Aber auch, um eine eventuelle Unterversorgung mit wichtigen Vitaminen oder Spurenelementen aufzudecken: „Viele Frauen, die übergewichtig sind, haben dennoch einen Mangel an bestimmten Vitaminen, etwa Vitamin D, aber auch an Folsäure oder einen Mangel an Jod, was zum Beispiel in der Schwangerschaft die Gehirnentwicklung des Embryos beeinträchtigen kann“, sagt Kautzky-Willer, die in dem von ihr an der MedUni Wien geleiteten EU-Projekt DALI (Vitamin D and Lifestyle Intervention for Gestional Diabetes Mellitus Prevention) an effektiven Präventionsmaßnahmen für Schwangerschaftsdiabetes forscht.

Lebensumfeld

Lebensstil- und Umwelt-Faktoren spielen bei Übergewicht eine große Rolle. So wurde in aktuellen Studien festgestellt, dass auch das Lebensumfeld sowie Schlafmangel, Stress und Schichtdienst ein hohes Risiko für eine Gewichtszunahme besonders bei Frauen sind.