Vorarlberger Rheumatag in Hard

Experten informieren umfassend über die verschiedenen Erkrankungsbilder.
Hard. Hilfe bei Rheuma: Betroffene, Angehörige und Interessierte haben Samstag, 18. April, ab 14 Uhr Gelegenheit, sich im Seminarhaus „Hotel am See“ in Hard umfassend über Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises zu informieren. Auf dem Programm stehen Expertenvorträge, Infostände sowie ein Arzt-Infopoint. Der Eintritt ist frei. In Vorarlberg leiden etwa 5000 Personen an chronischer Polyarthritis und Morbus Bechterew – manche sogar an mehreren rheumatischen Erkrankungen gleichzeitig.
Rheuma sieht immer wieder anders aus und fühlt sich oft unterschiedlich an. Typische Anzeichen für entzündlich rheumatische Erkrankungen sind Gelenksschmerzen und wiederholt auftretende, schmerzhafte Schwellungen der Gelenke, zum Beispiel in den Fingern, Steifigkeit der Gelenke am Morgen, die erst im Tagesverlauf langsam nachlassen, sowie nächtliche Rückenschmerzen. Zusätzlich plagen viele Rheumapatienten verwandte Beschwerdebilder, etwa Darm- oder Augenerkrankungen. „Generell gilt: Das Risiko, im Laufe des Lebens eine Krankheit des Stütz- und Bewegungsapparats zu erleiden, liegt bei 70 bis 80 Prozent“, betont die 1. Vizepräsidentin der Rheumaliga, Nicola Lins. „Zwar gilt Rheumaschmerz immer noch häufig als Alterserscheinung, tatsächlich sind jedoch vielfach bereits junge Menschen und sogar Kinder betroffen.“
Neue Entwicklungen
Patienten profitieren inzwischen von neuen Forschungsergebnissen, sowohl was die Diagnose- als auch die Therapiemöglichkeiten betrifft. Voraussetzung ist jedoch, rasch mit einer individuell abgestimmten Behandlung zu beginnen: „Jede Verzögerung kann schon innerhalb kurzer Zeit ernsthafte Gelenkschäden hervorrufen, die im Extremfall zu Arbeitsunfähigkeit oder Frühpensionierung führen können“, warnt Nicola Lins, die auch selbst an chronischer Polyarthritis erkrankt ist. Neue Behandlungsmethoden mit modernen Medikamenten, sogenannten Biologika, konnten bei etwa einem Drittel der Betroffenen einen kompletten Krankheitsstillstand bewirken.
Aufklärung ist die Voraussetzung für einen rechtzeitigen Therapiebeginn. Aus diesem Grund veranstaltet die Landesgruppe Vorarlberg bereits zum 11. Mal den Rheuma-Info-Tag. Neben den Vorträgen steht am Arzt-Infopoint OA Dr. Lothar Boso (LKH Bludenz) für Fragen zur Verfügung. Auch Mitglieder der Rheumaliga Vorarlberg helfen gerne weiter und informieren, beispielsweise über Selbsthilfegruppen und Therapien. Weitere Infos: www.rheumaliga.at

Vorträge
Primar Dietmar Striberski (LKH Bludenz): Generika und Biosimilars: Neuigkeiten vom ACR (American College of Primar Rheumatology))
Dr. Gerhart Bachmann (Zahnarzt in Feldkirch und Präsident Landeszahnärztekammer): Der Rheuma-Patient in der Zahnarztpraxis
Dr. Thomas Haueis (Allgemeinmediziner LKH Bludenz): Keine Wundermittel, aber sinnvolle Ergänzung in der Rheumatherapie: Krallendorn & Co.
Mag. Isabella Gerstgrasser (Psychologin, Feldkirch): Rheuma und die Psyche: Wie eine chronische Erkrankung auf unser Innenleben wirkt