Natürliches Gebären liegt wieder im Trend

Im KH Dornbirn lag die Kaiserschnittrate 2014 bei nur 23 Prozent.
Dornbirn. Entgegen dem österreichweiten Trend, der steigende Kaiserschnittraten aufweist, entwickelt sich die Geburtsbegleitung Dornbirn zum Kompetenzzentrum für natürliches Gebären. Rund 1300 Babys erblickten 2014 im Krankenhaus Dornbirn das Licht der Welt, 300 davon per Kaiserschnitt. „Damit konnten wir die Anzahl der Kaiserschnitte erneut senken“, informiert Primar Walter Neunteufel, Leiter der Geburtshilfe. Erfahrene Hebammen und Geburtshelfer seien die beste Voraussetzung für viele natürliche Geburten. Auch routinemäßige Dammschnitte gab es nicht. Nur bei acht Prozent der gebärenden Frauen musste ein Dammschnitt gemacht werden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt eine Rate zwischen 5 und 10 Prozent: Derzeit werde aber bei rund 40 Prozent aller vaginalen Geburten in Industrieländern ein Dammschnitt durchgeführt.
Beckenendlage
Auch eine Beckenendlage muss nicht automatisch eine Kaiserschnitt-Entbindung bedeuten. Erst kürzlich fand dazu ein Seminar mit BEL-Experten Dr. Frank Reister von der Uni-Frauenklinik Ulm statt. „Um unsere Patientinnen optimal zu beraten, braucht es immer den aktuellsten Wissensstand. Auch wenn es um kontroverse Themen wie das Beckenendlagen-Management geht“, sagt Neunteufel. Rund fünf Prozent der ungeborenen Kinder befinden sich vier Wochen vor der Geburt noch in Beckenendlage (BEL). Das heißt, das Baby „sitzt“ aufrecht im Mutterleib, anstatt mit dem Kopf nach unten im Becken der Mutter zu liegen. Betroffene Frauen fragen sich dann, ob ein Kaiserschnitt nicht besser wäre. Diese Frage kann durch eine individuelle Beratung beantwortet werden. Erklärtes Ziel der Geburtsbegleitung in Dornbirn ist es, werdende Mütter so gut wie möglich in ihren persönlichen Entscheidungen zu unterstützen.