Mehr Qualität für Patienten

Neuer Magnetresonanztomograf für LKH Bregenz. Noch genauere Diagnosen.
Bregenz. Seit dem vergangenen Jahr wurden am Landeskrankenhaus Bregenz bauliche und organisatorische Vorbereitungen für den Einsatz eines neuen Magnetresonanztomografen (MRT) getroffen (die VN berichteten). Anfang August war es dann so weit: Primar Antonius Schuster und sein Team konnten den 3Tesla-MRT nach mehreren Probeläufen in Betrieb nehmen. Das Großgerät wiegt 6,5 Tonnen, kostet 1,3 Millionen Euro und zählt technisch zum Besten, das derzeit verfügbar ist. Der Abteilungsleiter rechnet mit etwa 2500 Untersuchungen pro Jahr.
Lange Wartezeiten
Bislang wurden Krankenhauspatienten bei einem externen Kooperationspartner untersucht. Der hohe organisatorische Aufwand, geänderte medizinische Anforderungen, der aufwendige Transport mittels Rettungsauto oder Taxi, lange Wartezeiten im niedergelassenen Bereich und steigende Kosten hatten die Anschaffung eines krankenhausinternen Geräts sinnvoll gemacht. „Davon profitieren nun vor allem die stationären und jene Patienten, denen ein Transport aus medizinischen Gründen nicht zugemutet werden konnte“, erklärt Primar Antonius Schuster den Nutzen. An der Abteilung kann nun das gesamte Spektrum an bildgebenden Verfahren angeboten werden, unter anderem erstmalig auch eine funktionelle Prostatavorsorgeuntersuchung beim Mann.
Mithilfe der Magnetresonanztomografie lassen sich Organe und Gewebe noch detaillierter darstellen und auf Veränderungen hin beurteilen. Je schneller, besser und genauer die Diagnosestellung erfolgt, desto zielgerichteter ist auch die Behandlung. Die Anschaffungskosten amortisieren sich durch kürzere stationäre Aufenthalte und den Wegfall der Kosten für aufwendige Transporte und externe Untersuchungen.
Höhere Genauigkeit
Während der Untersuchung werden Tausende Bilder mit besonders hoher Schärfe und hohem Kontrast generiert. Auch Bewegungen im Körper wie etwa der Herzschlag lassen sich genau abbilden, was etwa bei einer entzündlichen Erkrankung des Herzmuskels oder beim Schlaganfall eine wichtige Rolle spielt. Aufgrund der hohen Qualität verkürzt sich zudem die Untersuchungszeit. „Besonderen Wert haben wir auch auf ein patientenfreundliches Untersuchungsklima gelegt, dank einer neuen Technologie ist die Untersuchung nahezu geräuschlos“, freut sich Primar Schuster. Eine breite und kurze Untersuchungsröhre und ein spezielles Licht- sowie Akustiksystem sorgen für ein komfortables Raumklima und sollen verhindern, dass der Patient Platzangst bekommt. Weiters vergrößern virtuelle Fenster an Decke und Wand den Raum. Der Patient kann Musik und Lichtstimmung wählen. „Auch kleinste Bewegungen oder die Unruhe eines angespannten oder ängstlichen Patienten beeinflussen die Bildqualität negativ. Das lässt sich durch eine Kombination der neuen Technologie mit unseren Begleitmaßnahmen verhindern“, betont der Radiologe.

Radiologie LKH Bregenz
» Leiter: Primar Dr. Antonius Schuster
» acht Ärztinnen und Ärzte
» RT-Team
» Rund-um-die-Uhr-Versorgung für das LKH Bregenz, nächtlicher Rufbereitschaftsdienst
» Gesamtes Spektrum der Radiologie (mit Ausnahme vaskuläre Angiografie): Röntgen, Durchleuchtungen, Mammografie, Ultraschall, Computertomografie, Magnetresonanztomografie, diagnostische interventionelle Radiologie, therapeutische interventionelle Radiologie
» Spezialuntersuchungen: Kontrastmittelsonografie, hochauflösende Nervensonografie, interventionell-radiologische Schmerztherapie, Wurzelinfiltrationen, gezielte Tumortherapie, Radiofrequenzablation, multimodale funktionelle Kernspintomografie der Prostata, ultraschallgezielte Prostatabiopsie mit MR-Bildfusion