Das Knie und seine Achillesfersen

MedKonkret am Dienstag befasst sich mit einem Thema, das immer mehr Menschen betrifft.
Feldkirch. (VN-mm) Was wäre der Mensch ohne Knie? Wohl nur ein steifes und ungelenkes Wesen. Allerdings zählt das Knie auch zu jenen Gelenken, die am meisten beansprucht werden. Kein Wunder also, dass es dort vermehrt zu Verletzungen und Abnutzungserscheinungen kommt. Das Knie steht auch im Mittelpunkt der MedKonkret-Veranstaltung am Dienstag, 16. Februar, im Panoramasaal des Landeskrankenhauses Feldkirch. Primar Karl-Peter Benedetto, Leiter der Unfallabteilung, gibt Auskunft über Funktion, Verletzungen und den Einsatz von Knieprothesen, wenn solche erforderlich werden. Er informiert aber auch darüber, wie Schäden verhindert werden können, sowie über gängige Therapiemöglichkeiten. Die Firma Neuroth bietet wieder kostenlose Hörtests an.
Vielfältig gefordert
Ein intaktes Kniegelenk braucht einen intakten Bandapparat sowie intakte Menisci. „Das Knie weist anatomisch eine geringe knöcherne Stabilität und Führung auf, was die Stabilisierung durch die verschiedenen Bänder und Muskelgruppen erfordert“, erklärt Karl-Peter Benedetto. Das innere und äußere Seitenband in Kombination mit der Gelenkskapsel sorgen dafür, dass das Kniegelenk nicht in eine X-Bein- oder O-Beinstellung wegknicken kann. Die Pfeiler des Knies aber sind die Kreuzbänder. So verhindert das vordere Kreuzband eine Instabilität des Unterschenkels, während das hintere Kreuzband wesentlich für Belastung und Beugung ist. Der innere und äußere Meniskus wiederum wirken als Stoßdämpfer bei der Kraftübertragung vom Oberschenkel auf den Unterschenkel und entlasten auf diese Weise den Knorpel. In ihrer unterschiedlichen Form stabilisieren sie außerdem zusätzlich das Kniegelenk. Die Kniescheibe erfüllt eine wichtige Funktion bei der Kraftübertragung von der Beugung zur Streckung des Kniegelenks.
Verschiedene Optionen
Verletzungen wie sie beispielsweise häufig im Sport vorkommen, oder arthrotische Veränderungen erschweren die Beweglichkeit, führen zu Instabilität und unbehandelt zu Achsenfehlstellungen. Vor allem aber können sie sehr schmerzhaft sein. Die Behandlungen von Meniskus- und Kapselbandverletzungen sind unterschiedlich. Die Optionen reichen von vorrangig konservativen Therapien bis hin zu Operationen. „Die Indikation richtet sich dabei jeweils an das Ausmaß der Instabilität sowie an die Anforderungen, die der Patient an die Stabilität seines Gelenks hat“, berichtet Primar Benedetto aus der klinischen Praxis. Außerdem wird berücksichtigt, welche sportlichen Aktivitäten weiterhin geplant sind und was das Knie im beruflichen Alltag leisten muss.
Arthrotische Veränderungen als Folge von Verletzungen des Kniegelenks können O- oder X-Beine verursachen. Abhängig vom Lebensalter, dem Körpergewicht, der Knochenqualität und weiterhin gewünschter körperlicher Aktivitäten erfolgt entweder eine Beinachsenkorrektur oder der verschlissene Gelenksanteil wird durch ein künstliches Teilgelenk ersetzt. Sind Gelenksanteile oder ist das gesamte Gelenk verschlissen, kann ein künstliches Teilgelenk bzw. eine ganze Prothese implantiert werden.
MedKonkret
Knie: Funktion, Verletzung, Prothese
» Referent: Primar Univ.-Prof. Dr. Karl-Peter Benedetto, Unfallabteilung LKH Feldkirch
» Termin: Dienstag, 16. Februar 2016, Panoramasaal LKH Feldkirch
» Beginn: 19 Uhr, Einlass ab 18 Uhr, bis zum Beginn der Veranstaltung bietet die Firma Neuroth kostenlose Hörtests an.
» Eintritt frei, auch das Parken in der LKH-Tiefgarage ist für MedKonkret-Besucher kostenlos