Preis für Tracheostoma-Ambulanz in Feldkirch

Gesund / 18.03.2016 • 09:09 Uhr
Maria-Magdalena Wetzinger wurde für ihre innovative Idee mit einer Auszeichnung und einem Scheck belohnt. Foto: verband
Maria-Magdalena Wetzinger wurde für ihre innovative Idee mit einer Auszeichnung und einem Scheck belohnt. Foto: verband

Diaetologin Maria-Magdalena Wetzinger holte den „Diaetaward“ nach Vorarlberg.

Feldkirch. Patienten mit einem Luftröhrenschnitt (Tracheostoma) haben nicht nur Probleme mit dem Sprechen, sondern vielfach auch mit der Aufnahme von Medikamenten und Nahrung. Um diese Patienten besser versorgen zu können, hat die am Landeskrankenhaus Feldkirch tätige Diaetologin Maria-Magdalena Wetzinger gemeinsam mit Kollegen aus dem HNO-Bereich, der Pflege und der Logopädie die erste interdisziplinäre Tracheostoma-Ambulanz Österreichs gegründet (die VN berichteten). Dafür erhielt sie nun den auf dem diesjährigen Ernährungskongress erstmals vergebenen „Diaetaward“ des Berufsverbandes der Diaetologen Österreichs.

Der mit 1000 Euro dotierte „Diaetaward“ wurde für Projekte „aus der innovativen diaetologischen Praxis“ vergeben. In allen Arbeiten ging es neben den konkreten Projektzielsetzungen auch um Patientenzufriedenheit, Multidisziplinarität und Qualität. „Das Niveau der eingereichten Arbeiten war außerordentlich hoch“, freute sich die Präsidentin des Berufsverbandes, Prof. Andrea Hofbauer. „Durch solche Arbeiten können wir dazu beitragen, dass die Leistungen unserer Berufsgruppe noch sichtbarer werden.

Große Erleichterung

Maria-Magdalena Wetzinger vom Landeskrankenhaus Feldkirch hat gemeinsam mit einer HNO-Ärztin, eine Diplomkrankenschwester und einer Logopädin die erste österreichische Fachambulanz für Patienten mit Luftröhrenschnitt (Tracheostoma) eingerichtet. Erste Patientin war ein kleines Mädchen, das zu Beginn des Projekts 2012 nur mittels Sonde ernährt werden und nicht sprechen konnte. Zwei Jahre später wurde das Tracheostoma entfernt, das Kind auf normale Ernährung umgestellt. Es lernte – mit etwas Verspätung – auch sprechen. Dank der gemeinsamen Versorgung in der Ambulanz konnten dem Mädchen und seinen Angehörigen viele Wege erspart werden und eine multidisziplinäre Versorgung zur gleichen Zeit stattfinden.

Von insgesamt 74 bisher betreuten Patienten bestand bei 32 Personen (43 Prozent) schon beim Erstkontakt ein Mangelernährungsrisiko. Durch diaetologische Beratung und Ernährungstherapie konnte diesem erfolgreich entgegengewirkt werden. Wetzingers Fazit: „Wir haben es geschafft, aus kompetenten Einzelkämpfern ein multidisziplinäres Team zum Wohle unserer Patienten zu formen.“