Nicht spritzen, sondern pürieren

Gesund / 24.03.2016 • 19:37 Uhr
Die Vogelmiere ist ein gutes Beispiel für ein gesundes Unkraut. 
Die Vogelmiere ist ein gutes Beispiel für ein gesundes Unkraut. 

Nicht immer muss Unkraut  entfernt werden. Es sind auch gute Kräuter darunter.

Wien. Was manche Gärtner ins Schwitzen bringt, lässt Ernährungsexperten und Gourmets schwärmen: Wildkräuter wie die Vogelmiere und Giersch sprießen jetzt an jeder Ecke. Die besten Unkrautbekämpfungsmittel sind Messer und Gabel, denn Wildkräuter liefern reichlich Vitamine und Eisen. In der Broschüre „Wilde Sachen zum Selbermachen“ hilft „die umweltberatung“ mit einem Wildpflanzenposter und vielen Rezepten beim Sammeln, Kochen und Haltbarmachen von Wildkräutern und Wildfrüchten. Eine Fotoanleitung für köstlichen Vogelmierenspinat gibt es auf www.umweltberatung.at/diy.

Bevor passionierte Freizeitgärtner überhaupt zur Tat schreiten, bietet der Garten schon kostenlos Vitamine. Denn Wildkräuter wuchern oft schon vor dem Start der Gartensaison in allen Beeten. Mit ihnen lässt sich im Frühling die Zeit bis zur ersten Gemüseernte im Garten gut überbrücken. Rückt man den Wildkräutern hingegen mit der Chemiekeule zu Leibe, gefährdet das die Bienen und die eigene Gesundheit. „Vogelmiere und Giersch wachsen zum Leid mancher Gärtnerinnen und Gärtner schneller als Blumen und Gemüse. Die üppigen Unkräuter sind jedoch im Kochtopf am besten aufgehoben. Das frische Grün ist ein guter Spinat­ersatz und peppt Smoothies und Suppen auf“, erklärt Michaela Knieli, Ernährungsexpertin von „die umweltberatung“.

Essen aus nächster Nähe

Der eigene Garten liefert so genau das, was man für eine vitaminreiche Frühjahrskur braucht. In vielen Gerichten können teuer gekaufter Spinat oder Petersilie durch Giersch, Bärlauch und Brennnessel ersetzt werden. Wer milderen Geschmack bevorzugt, greift zur Vogelmiere. Diese schmeckt nach Zuckermais und passt gut roh aufs Butterbrot oder in den Salat. „Mit dem hohen Eisengehalt schlägt die Vogelmiere sogar Rindfleisch. Sie enthält doppelt so viel Eisen wie Rindfleisch und dazu noch reichlich Vitamin C, das die Eisenaufnahme fördert“, erklärt Michaela Knieli.

Nur Bekanntes nehmen

Nicht alles, was da im Garten wuchert, schmeckt aber auch, und auf dem Teller sollte wirklich nur Bekanntes landen. Giersch hat gezähnte, dreiteilige Blätter und sein Stiel ist im Querschnitt dreieckig. Im Garten ist er hartnäckig, doch wer ihn kocht, lernt ihn als guten Petersilienersatz lieben. „Giersch wird oft Zipperleinkraut oder Gichtkraut bezeichnet, und das zur Recht, denn seine blutreinigende Wirkung lindert auch Rheuma und Gicht. Er ist reich an Kalium und wirkt entwässernd. Der hohe Kaliumgehalt von Giersch unterstützt die Entwässerung und Ausscheidung von Harnsäure im Körper. „Mit einer Portion von 10 Dekagramm gekochtem Giersch ist der tägliche Vitamin-C-Bedarf gedeckt“, erläutert Knieli.

Die Broschüre „Wilde Sachen zum Selbermachen“ macht mit dem Wildpflanzenposter und vielen Rezepten Lust auf Sammeln, Kochen und Haltbarmachen von Kräutern und Wildobst. Sie umfasst 56 Seiten im A5-Format und ist um 4,50 Euro plus 3 Euro Versandkosten bei „die umweltberatung“ erhältlich. Information und Bestellung unter Tel. 01/8033232.