Blut im Harn ernst nehmen

Gesund / 07.04.2016 • 17:25 Uhr
Zur Ursachenforschung von Blut im Harn werden auch bildgebende Verfahren genutzt. Foto:vn/paulitsch
Zur Ursachenforschung von Blut im Harn werden auch bildgebende Verfahren genutzt. Foto:vn/paulitsch

Im zweiten Teil des MedKonkret-Vortrags geht es um Krankheitsbilder als mögliche Ursache.

Feldkirch. (VN-mm) Fortsetzung folgt hieß es beim ersten Vortrag zum Thema „Blut im Harn = Alarm“ mit Primar Andreas Reissigl. Bei dieser MedKonkret-Veranstaltung erklärte der Leiter der Urologie im Landeskrankenhaus Bregenz die Harnproduktion, die Regulation, die Ausscheidung sowie Ursachen, die zu Blut im Harn führen können. Dabei lag der Schwerpunkt auf der Darstellung von tumorbedingten Veränderungen des gesamten Harntraktes als ein möglicher Grund für dieses oft unterschätzte gesundheitliche Problem.

Es gibt jedoch noch eine Reihe anderer Krankheitsbilder des Harn- und Genitaltraktes, die Blut im Harn verursachen können. Die häufigsten, wie Steinerkrankungen, chronische und akute Entzündungen und Sepsis, Verletzungen sowie auch seltenere Erkrankungen werden im zweiten Teil von „Blut im Harn = Alarm“ genau abgebildet. Dazu lädt MedKonkret am Dienstag, 12. April, ab 19 Uhr in den Panoramasaal des Landeskrankenhauses Feldkirch. Ab 18 Uhr besteht für interessierte MedKonkret-Besucher wieder die Möglichkeit zu kostenlosen Hörtests, die von der Firma Neuroth angeboten werden.

Ursprung ermitteln

Blut im Harn muss immer als Warnzeichen gedeutet werden. „Der normale Harn ist eine zumeist klare, gelbliche Flüssigkeit“, erklärt Primar Andreas Reissigl. Kommt es jedoch zu einer Rotfärbung des Harns, ist Gefahr im Verzug. „Eine sofortige Abklärung ist notwendig“, betont der Urologe. Das wichtigste Ziel aller diagnostischen Maßnahmen ist der Ausschluss einer Tumor­erkrankung im Urogenitaltrakt. Zudem ist es wichtig, den Ursprung der Blutung zu ermitteln. Die kann in Niere, Harnleiter, Blase, Harnröhre oder Prostata liegen. Um eine genaue Diagnose stellen zu können, kommen Ultraschall, Röntgen, Computertomografie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT) zum Einsatz. Weiters sind Spiegelungen der Blase, des Harnleiters und der Nieren eine Möglichkeit, der Blutungsquelle auf die Spur zu kommen. Dann können entsprechende Behandlungs- und Therapiemaßnahmen eingeleitet werden.

Mikro und Makro

Die Medizin bezeichnet das Vorkommen von Blut im Harn als Hämaturie. Unterschieden wird zudem zwischen einer Mikrohämaturie und einer Makrohämaturie. „Bei der Makrohämaturie ist die Rotfärbung des Harns schon mit freiem Auge sichtbar. Bei der Mikrohämaturie braucht es eine mikroskopische Untersuchung des Harns im Labor“, erklärt Andreas Reissigl den deutlichen Unterschied. Außerdem kann die Hämaturie schmerzlos und schmerzhaft verlaufen. Was die ärztliche Abklärung betrifft gibt es allerdings ganz und gar nichts zu deuteln. Ein lückenloser Check ist in beiden Fällen erforderlich.

MedKonkret

Blut im Harn = Alarm Teil II

Referent: Primar Univ.-Prof. Dr. Andreas Reissigl, Landeskrankenhaus Bregenz

» Termin: Dienstag, 12. April 2016, Panoramasaal LKH Feldkirch

» Beginn: 19 Uhr, Einlass ab 18 Uhr

Eintritt frei, ebenso das Parken für MedKonkret-Besucher in der LKH-Parkgarage