Linkshänder mit Problemen bei Umschulung
Wien. An sich sollten Linkshänder nicht mehr Opfer einer „Umschulung“ werden. Doch die „sanfte“ und „subtile“ Form der Umschulung über die Alltagsroutine auf die rechte Hand findet immer noch statt, betont die Selbsthilfegruppe für erwachsene und umgeschulte Linkshänder aus Anlass des heutigen Internationalen Tages der Linkshänder.
„Wissenschaftler haben in Studien festgestellt, dass umgeschulte linkshändige Erwachsene um mindestens 30 Prozent mehr Energie, Leistungseinsatz und Konzentration aufbringen müssen als Nicht-Umgeschulte und Rechtshänder. Dies betrifft sowohl kognitive als auch manuelle Aufgaben. Hingegen können sich Nicht-Umgeschulte und Rechtshänder im Erwachsenenalter verstärkt auf Routine und Automatismen verlassen“, hieß es in einer Aussendung der Selbsthilfegruppe. Weiters sei bewiesen, dass es keine angeborene, genetisch bedingte Beidhändigkeit gibt.
Unklare Zugehörigkeit
Viele umgeschulte Linkshänder nehmen an sich selbst einen mehr oder weniger häufigen Wechsel ihrer Handpräferenz wahr. Aufgrund derer unklarer Zugehörigkeit bezeichnen sich diese daher gerne als „Beidhänder“. In Umfragen geben zehn bis 15 Prozent der Menschen an, Linkshänder zu sein. Das „Umschulen“ ist jedenfalls falsch. „Es kann zwar die feinmotorische Fertigkeit bis zu einem gewissen Grad von der rechten Hand erlernt werden, aber die ‚Verlegung‘ der angeborenen (rechten) Gehirndominanz ist nicht möglich“, hieß es in der Aussendung.