MEDKONKRET Zusatzvortrag. Fragen aus dem Publikum
Kann in meinem doch schon fortgeschrittenen Alter eine Herzklappe auch ohne große Operation ausgetauscht werden?
Drexel: Welche Methode angewendet wird muss der behandelnde Arzt entscheiden. Eine Radikaloperation mit Öffnung des Brustkorbs ist im Alter nicht mehr erste Wahl. Es gibt auch die Möglichkeit, die undichte Herzklappe von außen mit einem Ring zu versehen. Die Herzklappe kann über die Arterie auch zusammengeklippt werden. Das ist ein sehr schonendes Verfahren, es hat jedoch den Nachteil, dass sich die Klappe nicht mehr so gut öffnet.
Ist ein Ruhepuls von 48 noch normal?
Drexel: Damit wäre ich noch zufrieden, nur sollte er regelmäßig sein.
Was ist, wenn der Ruhepuls immer hoch ist, und was lässt sich dagegen tun?
Drexel: Ein beständig hoher Ruhepuls ist nicht normal. Das sollte beim Internisten abgeklärt werden, beispielsweise durch ein 24-Stunden-EKG.
Wie verhalte ich mich bei Vorhofflimmern?
Drexel: Sie sollten auf jeden Fall wissen, ob Sie ein Risiko für eine Embolie haben. Dann sollten Sie körperlich aktiv bleiben. Der Puls darf ruhig bis 120 hinaufgehen.
Kann bei Vorhofflimmern statt Aspirin auch ein homöopathisches Mittel verwendet werden?
Drexel: Nein, und es sollte auch Aspirin nicht eingenommen werden, weil es Nebenwirkungen verursacht. Es gibt inzwischen bessere Medikamente.
Beeinflusst Salz den Blutdruck?
Drexel: Ja, Salz kann den Blutdruck nach oben treiben und damit Vorhofflimmern verursachen. Also weniger Salz konsumieren.
Was kann gegen Herzschwäche getan werden?
Drexel: Herzschwäche ist eine bösartige Erkrankung. Früher lag die Lebenserwartung mit dieser Krankheit bei einem Jahr. Dank intensiver Forschung gibt es heute sehr gute Medikamente. Zusätzlich kann das Herz mittels Defibrillator unterstützt werden. Auch wichtig bei Herzschwäche: auf den Salzkonsum achten. Er darf nicht zu hoch sein.
Wie lässt sich das Ausmaß einer Herzschwäche messen?
Drexel: Das geschieht mittels Ultraschall. Man kann sie aber auch im Blut messen. Typische Symptome sind Atemnot und Schwellung der Beine oder beides zusammen.
Ich habe gehört, dass es bei der Blutverdünnung verschiedene Stärken gibt. Stimmt das?
Drexel: Ja, das gab es früher. Davon ist man mittlerweile aber abgekommen. Die neuen Medikamente sind auf die goldene Mitte ausgelegt.
Warum fürchten sich viele Leute vor einer Blutverdünnung?
Drexel: Weil eine Wunde stärker blutet. Das ist der Nachteil der Blutverdünnung. Es sind jedoch gute Gegenmittel auf dem Markt. Trotzdem muss immer gut abgeklärt werden, ob es eine Therapie mit Blutverdünnung braucht.
Wie verhält es sich mit Sport und Blutverdünnung?
Drexel: Es ist tatsächlich so, dass mit einer Blutverdünnung nicht jede Sportart betrieben werden sollte. Radfahren beispielsweise ist gut, alles, was mit einer großen Sturz- und Verletzungsgefahr zusammenhängt, sollte unterlassen werden.