Ruhelose Beine sorgen auch für schlaflose Nächte

Gesund / 13.01.2017 • 09:15 Uhr
Bewegung wie Laufen bessert die unangenehmen Empfindungen zumindest so lange, wie die Aktivität ausgeführt wird.  Foto: vn/steurer
Bewegung wie Laufen bessert die unangenehmen Empfindungen zumindest so lange, wie die Aktivität ausgeführt wird. Foto: vn/steurer

Selbsthilfegruppe für Restless-Legs-Syndrom-Betroffene im Lebensraum Bregenz.

wolfurt. (VN-mm) Klara Kronegger (76) kann kaum stillsitzen. Und wenn, dann höchstens für kurze Zeit. Mehr lassen ihre Beine nicht zu. Schon seit mehr als zwanzig Jahren leidet sie am Restless Legs Syndrom (RLS). Dabei handelt es sich um eine der häufigsten Erkrankungen des Nervensystems. Laut Schätzungen sind bis zu 15 Prozent der Bevölkerung davon betroffen. „Am schlimmsten ist, kaum eine Nacht durchschlafen zu können“, sagt Klara Kronegger. Mittlerweile hat die ehemalige Gastwirtin zwar mit RLS leben gelernt. Die ständige Unruhe wirkt dennoch belastend. Schon oft hat sie sich gewünscht, mit anderen darüber reden zu können. Aber es fehlte das passende Forum. Nun hat sich Kronegger entschlossen, eine Selbsthilfegruppe zu gründen. Das erste Treffen findet am kommenden Dienstag, 17. Jänner, um 15 Uhr im Lebensraum Bregenz statt.

Im Schlaflabor erkannt

Bei Klara Kronegger sind die Ärzte im Schlaflabor auf das Restless Legs Syndrom gestoßen. „Ich war wegen meiner Atemaussetzer dort. Als ich anmerkte, dass ich nicht weiß, wie lange ich ruhig liegen kann, wurden gleich auch die Beine in die Untersuchung miteinbezogen“, erzählt die rüstige Seniorin. Schließlich stand die Diagnose fest: RLS. Medikamente brachten anfänglich keine Linderung. Inzwischen ist ein verträglicheres auf dem Markt, welches das Kribbeln und Brennen in den Beinen zumindest ein bisschen lindert. Auch kühlende Salben und Bewegung verschaffen Klara Kronegger Erleichterung. Doch wirklich vertreiben lässt sich das Übel nicht.

Es gibt zwei Formen von RLS, wobei sich für das primäre „idiopathische“ RLS noch keine konkrete Ursache finden ließ. Als wahrscheinlich wird angenommen, dass es unter anderem zu einer Störung im Stoffwechsel des wichtigen Neurotransmitters Dopamin im Gehirn kommt. Auch eine erbliche Komponente ist im Spiel. Sekundäre RLS-Formen können bei bestimmten Erkrankungen auftreten, etwa bei Nierenversagen. Eisenmangel oder hormonelle Störungen können ebenfalls ein Restless Legs Syndrom auslösen. Generell ist RLS eine chronische, meist langsam fortschreitende Erkrankung. Schweregrad und Verlauf können jedoch von Fall zu Fall stark variieren. Abends und in der Nacht ist das Missempfinden meist stärker ausgeprägt. 

Restless Legs Syndrom

» Selbsthilfegruppe: Treffen jeden 3. Dienstag im Monat

» Zeit: 15 bis 17 Uhr

» Ort: Lebensraum Bregenz

» Weitere Infos: Tel. 05574/52700