Radikaldiäten verändern auch das Gehirn

Wien. Mit Radikaldiäten abzunehmen hat einen großen Nachteil: Der Gewichtsverlust verändert dabei unser Gehirn auf eine Art, die wir nicht wollen. Denn danach können wir jahrelang Hunger haben, ohne genau zu wissen, woher er kommt. Iris Zachenhofer, Neurochirurgin und Psychiaterin, sowie Marion Reddy, Neurochirurgin, räumen mit den Illusionen von den Schnelldiäten auf und bieten eine einfache Lösung für das Problem an: Wer dauerhaft abnehmen will, muss sich ein Jahr Zeit dafür nehmen. Der 12-Monats-Plan, den sie vorlegen, klingt einfach, aber er funktioniert.
„Radikaldiäten bringen die Neurochemie im Bereich der sogenannten Hungerhormone Leptin und Ghrelin sowie der Neurotransmitter durcheinander“, schreiben die beiden Ärztinnen in ihrem neuen Buch “Slow Slim”. Als Folge davon kann das Gehirn dauerhaft das Phänomen des unstillbaren Hungers auslösen: Menschen fühlen sich nach Radikaldiäten nie mehr richtig satt, auch wenn sie genug gegessen haben. Die Ärztinnen belegen das unter anderem mit Tests in der funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRT). Die haben ergeben, dass bei Menschen, die Radikaldiäten hinter sich haben, das Belohnungssystem beim Anblick einer Torte viel stärker aufleuchtet und der für das vernünftige Denken zuständige Präfrontale Cortex viel schwächer als bei anderen.
Iris Zachenhofer und Marion Reddy: „Slow Slim“, Edition a