Wenn das Herz nicht mehr will

Gesund / 17.03.2017 • 08:58 Uhr
Bei einem Herzinfarkt muss der Betroffene oft schnellstens ins Herzkatheterlabor überstellt werden. Foto: vn/hofmeister
Bei einem Herzinfarkt muss der Betroffene oft schnellstens ins Herzkatheterlabor überstellt werden. Foto: vn/hofmeister

Primar Matthias Frick informiert über den Herzinfarkt. MedKonkret erstmals im Montforthaus.

Feldkirch. (VN-mm) Der Herzinfarkt ist nicht nur die häufigste Todesursache in der westlichen Welt. Auch in Vorarlberg führt er die Todesursachenstatistik an. Etwa 20 bis 25 Prozent der Patienten mit einem Herzinfarkt erleiden einen plötzlichen Herztod und erreichen das Krankenhaus erst gar nicht. Wird ein Betroffener aber rechtzeitig eingeliefert ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er überlebt. Primar Matthias Frick, Leiter der Abteilung für Innere Medizin I im LKH Feldkirch, erklärt beim MedKonkret-Vortrag am Dienstag, 21. März 2017, nicht nur die Ursachen, die zu einem Herzinfarkt führen, und die Möglichkeiten der Behandlung, sondern auch, wie sich ein solches Ereignis verhindern lässt und was zu tun ist, wenn es doch eintritt. Die Veranstaltung findet erstmals im Montforthaus in Feldkirch statt. Der Eintritt ist frei. Im Vorfeld bietet die Firma Neuroth kostenlose Hörtests an.

Risikofaktoren

Der Herzinfarkt entsteht auf Basis eines sogenannten Risikoprofils. „Je mehr Risikofaktoren vorhanden sind, desto größer ist die Gefahr, einen Herzinfarkt zu erleiden“, sagt Matthias Frick. Zu den nicht beeinflussbaren Risikofaktoren gehören das Alter, das Geschlecht, wobei hier vor allem Männer gemeint sind, und ein familiäres Risiko. Beeinflussbar sind hingegen Rauchen, Cholesterin, Bluthochdruck, Diabetes, Fettleibigkeit, Bewegungsmangel und psychosoziale Faktoren.

Bei einem Herzinfarkt reißt eine fettreiche Ablagerung in den Herzkranzgefäßen, die den Herzmuskel mit Blut versorgen, ein. Der Körper versucht diese Wunde zu verschließen. Aufgrund der Bildung von Blutpfröpfchen wird jedoch das gesamte Herzkranzgefäß verschlossen, und der Herzmuskel von der Sauerstoffversorgung praktisch abgeschnitten. Unbehandelt stirbt dieser Herzmuskelbereich schließlich ab. „Die typischen Symptome eines Herzinfarktes sind ein plötzlich einsetzender Brustschmerz mit Ausstrahlung in den linken Arm, Hals oder den Oberbauch. Häufig wird dieser Schmerz auch von kaltem Schwitzen, Übelkeit und Todesangst begleitet“, erklärt der Internist. Der Herzinfarkt kann sich aber auch anders darstellen, etwa mit Atemnot, Rückenschmerzen oder Bauchschmerzen. „Diese atypische Präsentation ist bei Frauen und alten Menschen häufiger als bei Männern“, verweist Primar Frick auf einen zu beachtenden Unterschied.

Zeit ist Herz

Die Diagnose eines klassischen Herzinfarktes erfolgt üblicherweise mittels EKG. Oft muss der Patient so schnell wie möglich in das Herzkatheterlabor gebracht werden, wo das verschlossene Gefäß mit einem Stent, also einer Gefäßstütze, versorgt wird. Dabei kommt es auch auf die Zeit an. „Je früher das Gefäß eröffnet werden kann, umso weniger Herzmuskelgewebe stirbt ab. Neben der Gefäßeröffnung ist auch eine entsprechende medikamentöse Therapie wichtig“, ergänzt Primar Matthias Frick, an dessen Abteilung im LKH Feldkirch jährlich etwa 2200 diagnostische Herzkatheteruntersuchungen durchgeführt werden.

MedKonkret

Herzalarm – Wenn das Herz stillsteht

» Referent: Primar Matthias Frick, Interne I, LKH Feldkirch

» Termin: Dienstag, 21. März 2017, Montforthaus Feldkirch

» Beginn: 19 Uhr, Einlass ab 18 Uhr

» Eintritt frei