Gewitter – die Gefahr im Gebirge

Gesund / 14.07.2017 • 09:20 Uhr
So schön eine Gewitterstimmung auch sein mag: In alpinen Lagen können Blitz und Donner lebensgefährlich sein.Foto: sicheres vorarlberg
So schön eine Gewitterstimmung auch sein mag: In alpinen Lagen können Blitz und Donner lebensgefährlich sein.Foto: sicheres vorarlberg

Eine gute Tourenplanung und rechtzeitiges Umkehren sind der beste Schutz.

Dornbirn. Gewitter sind in der heißen Jahreszeit häufig. Und meist brechen sie dann über einen herein, wenn man in der freien Natur unterwegs ist. „Deshalb gehört das Studium des Wetterberichts und der Wetterprognose zu einer der wichtigsten Pflichten für Wanderer und Alpinisten“, betont Horst Grabher. Diese Zeit für Informationen sollte man sich nehmen. Denn: „Daran hängen Sicherheit und Leben.“

Richtiges Verhalten

Die größte Gefahr stellen Gewitter oberhalb der Baumgrenze dar. „Sobald die ersten Anzeichen wie etwa Schwüle, Quellwolken mit ausgefransten Rändern und dunkler Unterseite oder entferntes Donnergrollen feststellbar sind, sollte man so schnell wie möglich umkehren oder die nächstgelegene Schutzhütte ansteuern und den Gipfelsieg auf später verschieben“, rät der Bergexperte. Aus diesem Grund sollten vor einer Tour auch Abbruch- und Umkehrmöglichkeiten sondiert werden. Ebenso empfehlenswert ist es, den Rat von Einheimischen, Wander- oder Bergführern einzuholen. Grabher weiß allerdings, dass während einer Bergtour aufziehendes Schlechtwetter nicht immer vorherzusehen ist.

Aber es gibt doch einige Anzeichen, die darauf hindeuten. „Feuchte und dunstige Morgenluft und Wolkentürme zeugen beispielsweise von einer labil geschichteten Luftmasse“, erklärt er. Kommt man einem Gewitter im Gebirge trotz allem einmal nicht aus, kann auch richtiges Verhalten Leben retten. Dazu gehört:

» nicht in Panik fliehen, sondern Ruhe bewahren, sonst droht Absturzgefahr

» Gipfel, ausgesetzte Grate, nasse Rinnen, eisengesicherte Steiganlagen und Klettersteige sowie die Nähe von Einzelbäumen so rasch wie möglich verlassen

» im Ernstfall mit angezogenen Beinen auf eine isolierende Unterlage sitzen

» Personengruppen: jeder einzeln sitzen oder mit geschlossenen Beinen stehen, sich also nicht berühren

» auch den Waldrand möglichst meiden, besser im Wald das Gewitter abwarten

» Höhlen und Grotten sind nur dann wirklich sicher, wenn sie genügend Rücken- und Kopffreiheit sowie ausreichend Abstand von der Außenkante bieten.