Muttermilch stillt mehr als Hunger
Wien Stillen fördern – gemeinsam!: So lautet das Motto der diesjährigen Weltstillwoche vom 1. bis 7. Oktober. Gute Nachrichten gibt es in diesem Zusammenhang von Österreichs Hebammen. Seit Jänner haben alle Frauen nach der Geburt Anspruch auf Hebammenbetreuung im Wochenbett. Ein zentrales Thema bei den Wochenbettbesuchen ist die Ernährung des Babys. „Hebammen beraten und unterstützen dabei, besonders beim Stillen, beim korrekten Anlegen, um das Wundwerden der Brustwarzen zu verhindern. Wir zeigen verschiedene Stillpositionen und geben Informationen, um Brustentzündungen vorzubeugen. Wir können Probleme frühzeitig erkennen und mit den richtigen Maßnahmen einen guten Stillverlauf unterstützen“, erklärt Petra Welskop, Präsidentin des Österreichischen Hebammengremiums. Fünf Hebammen-Hausbesuche in den ersten fünf Tagen nach der Geburt und – wenn Probleme, etwa beim Stillen, auftreten – weitere sieben Hausbesuche bis zur achten Woche bezahlt die Krankenkasse.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, reif geborene, normalgewichtige Kinder bis zum sechsten Monat ausschließlich zu stillen. Muttermilch ist auf die Bedürfnisse des Säuglings abgestimmt und die beste Ernährung in den ersten Lebensmonaten. Babys brauchen in dieser Zeit keine weiteren Speisen und Getränke. Die feine Abstimmung von Stillen und Muttermilch geht über Ernährung hinaus. Stillen sichert dem Baby die besten Entwicklungschancen, und es vermag sich sogar an Entwicklungsphasen anzupassen. Außerdem kann während der Stillmahlzeiten durch Hautkontakt, Blicke, Gerüche, Lautäußerungen und das Still- und Kuschelhormon Oxytocin eine innige Verbindung zwischen Mutter und Kind entstehen.
Stillprobleme haben vielfältige Ursachen. In jedem Fall ist die beste Erste-Hilfe-Maßnahme, professionelle Unterstützung beizuziehen. Hebammen kennen viele mögliche Stillpositionen, setzen Hilfsmittel überlegt ein und helfen über Schwierigkeiten hinweg. Auch die Zeit des Abstillens muss nicht alleine bewältigt werden. Hier helfen die Hebammen bei Fragen ebenfalls weiter.
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