Ein gutes Geschäft
Für uns Radfahrer wird in diesem Land wirklich viel getan. Es entstehen immer neue und großzügiger dimensionierte Radwege, zuweilen schon mit Vorrang für die Pedalritter. Es gibt extra ausgewiesene Stellplätze und sogar Boxen, in denen sich der heißgeliebte Drahtesel sicher verwahren lässt. Nun wurde die Angebotspalette erweitert. Als ich unlängst an der Bregenzerache entlanglief, fiel mir bei den Sandinseln in Lauterach ein leuchtend blaues Schild ins noch etwas morgendlich verschlafene Auge. „Luft-Tankstelle“ war darauf zu lesen. Ich ließ meinen Blick schweifen und fand die kleine Anlage zwischen Metallrahmen, an denen Fahrräder gesichert werden können.
Eine gute Idee, meine ich, und ausbaufähig. Wie oft wäre man froh um ein bisschen mehr Luft im Schlauch. Da käme so ein Gerät schon gelegen. Oder noch besser, ein Netzwerk an Geräten, so wie es inzwischen in manchen Landesteilen auch ein Netz an Ladestationen für E-Bikes gibt. Das nur als Anregung. Jetzt zurück zu den Sandinseln, einem bekanntermaßen ebenso beliebten Bade- wie Grill- und daraus resultierend Müllplatz. Würden andere den Mist nicht regelmäßig wegräumen, würde es den ganzen Sommer über vermutlich aussehen wie bei Hempels unterm Sofa. Deshalb: Wie wäre es, wenn die Bade- und Grillfreunde ihren Abfall quasi als Gegenleistung für die nun geschaffene Radinfrastruktur am Ende des Tages wieder mitnehmen würden? Das ist doch ein gutes Geschäft, oder? Vor allem sollte die Umwelt nicht Luft für uns sein.
Marlies Mohr
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