Mehr Farbe für bessere Tumorklassifizierung

Komplexe biochemische Reaktionen besser verstehen lernen.
Feldkirch Kürzlich kamen Pathologen, Onkologen und Biomedizinische Analytiker im Landeskrankenhaus Feldkirch zusammen, um einen besonderen immunhistochemischen Workshop zu besuchen. Ziel war es, den Ärzten neue Gewebefärbetechniken näherzubringen sowie dahinterstehende komplexe biochemische Reaktionen besser verstehen und interpretieren zu lernen. „Weiterbildungen dieser Art tragen dazu bei, die Qualität der Tumorklassifikation und die Wahl der geeigneten Therapie stets zu verbessern“, erklärte Primar Felix Offner, Leiter des Instituts für Pathologie und Initiator der Schulung.
Im Fokus der Fortbildung standen spezielle Färbemethoden von Gewebeproben, die bestimmte Eiweiße mithilfe von Antikörpern sichtbar machen können und infolge helfen, Tumore genau zu klassifizieren. Außerdem kann dadurch das Wachstumsverhalten der Krebszellen analysiert und zwischen verschiedenen Therapieantworten unterschieden werden.
Zielgerichtete Therapie
Brustkrebs ist weltweit die häufigste Krebsart bei Frauen, jährlich werden mehr als eine Million Brustkrebs-Neuerkrankungen verzeichnet. Verfügen die Tumorzellen über gewisse Andockstellen (Rezeptoren), die durch immunhistochemische Färbungen identifiziert werden, kommen spezifische Medikamente zum Einsatz, welche die kranken Zellen über diese Rezeptoren attackieren. Fehlen diese Rezeptoren jedoch, kommen andere Therapien, wie beispielsweise Operation, Chemotherapie oder Bestrahlung, zum Einsatz. Auf diese Weise macht die moderne Medizin eine weitgehend zielgerichtete Therapie möglich.
Fakten für Vorarlberg
Krebsneuerkrankungen
pro Jahr: ca. 1700
Menschen, die mit Krebs leben:
ca. 15.000
Todesfälle aufgrund von Krebs jährlich: ca. 760
Institut für Pathologie,
LKH Feldkirch: ca. 15.000 immunhistochemische Untersuchungen