Ärgern ist auch keine Lösung

Gesund / 29.03.2019 • 12:29 Uhr
Lieber Mensch-ärgere-dich-nicht spielen als sich selber ärgern. Letzteres kann auch der Gesundheit abträglich sein.fotolia
Lieber Mensch-ärgere-dich-nicht spielen als sich selber ärgern. Letzteres kann auch der Gesundheit abträglich sein.fotolia

Informationsreihe „natumed“ behandelt besonderes Thema.

Wolfurt Mehr Mut, weniger Ärger, mehr Zeit und Optimismus als Lebenseinstellung: Das zu vermitteln ist Ziel der Informationsreihe „natumed – Natur als Medizin“, die von der Wolfurter Naturheiltherapeutin und Resilienztrainerin Doris Jäger initiiert wurde. „Jeder ist in der Lage, an der eigenen Gesundheitsprävention mitzuwirken, wenn er weiß wie“, sagt Jäger. In ihren Veranstaltungen gibt sie Tipps für mehr psychische Widerstandkraft und beleuchtet auch die psychosomatische Bedeutung verschiedener Krankheitssymptome. Der nächste Vortrag am Mittwoch, 3. April 2019, um 19 Uhr im Cubus in Wolfurt befasst sich mit Ärger-Management, Abgrenzung, der Kunst des Loslassens und Übungen zum Ausstieg aus Ärger-Gefühlen. Eintritt frei.

Gefahr für die Gesundheit

Mensch ärgere dich nicht: Leichter gesagt als getan. Doch wer sich wegen jeder Kleinigkeit aufregt, macht sich nicht nur das Leben schwer, er gefährdet auch seine Gesundheit. Naturheilkundlich gesehen lassen Bitterkeit und Wut die Gallenflüssigkeit stocken, und Gallensteine können entstehen. Diese sind quasi Ausdruck von blockierten Gefühlen, von Gefühlsverhärtung sowie von unterdrückten Aggressionen, die den Menschen buchstäblich versteinern lassen. „Ärgert man sich häufig, intensiv und lange, steigen auch die Blutfett- und Zuckerwerte, mit der Zeit werden Herz und Gefäße geschädigt, der Blutdruck schnellt in die Höhe, und das Risiko eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls wächst“, führ Doris Jäger aus. Meist würden hinter dem eigenen Ärger unbefriedigte Bedürfnisse, unterdrückte Gefühle oder geschluckte Wut stecken. „Diese Empfindungen gären in uns.“ Täglicher Ärger gehört demnach zu den größten Stimmungskillern. „Eine Stunde voller schlechter Gefühle kostet mehr Kraft als zwölf Stunden harte Arbeit“, verdeutlicht die Naturheiltherapeutin.

Ein Spruch lautet: 15 Sekunden Ärger ist Reflex, danach entscheidet man sich, sich zu ärgern. „Das heißt, ich entscheide nach dieser kleinen Zeitspanne, ob ich mich über den chaotischen Chef, die kleiderverstreuende Jugend oder die zickige Kollegin aufrege und mir die gute Laune verderben lasse, oder ob ich gelassen reagiere.“ Ein Mensch ist nämlich nicht nur ein Faulpelz, ein Nichtskönner, ein Eigenbrötler, sondern er hat auch gute Eigenschaften. „Erkennen Sie Stärken, Fähigkeiten und Eigenschaften im anderen, die Sie schätzen“, empfiehlt Doris Jäger. „So bringen Sie sich wieder in eine ,Der ist im Großen und Ganzen- doch-ganz okay“-Stimmung‘.“ Um Ärger vorzubeugen gilt es, Situationen im Vorfeld genauer abzuklären oder Wünsche rechtzeitig und klar zu äußern. Je schneller Ärger abgebaut wird, desto besser auch für die Gesundheit. Der Aphoristiker Ernst Ferstl wusste schon: „Das Positive am ärgerlichen Zustand ist: Wer sich gerade grün und blau ärgert, kann wenigstens behaupten, dass er versucht, Farbe in sein Leben zu bringen.“ VN-MM

„Jeder ist in der Lage, an der eigenen Gesundheitsprävention mitzuwirken.“