Die Risiken der Hormontherapien
Oxford Eine Hormontherapie zur Linderung von Wechseljahrs-beschwerden erhöht das Brustkrebsrisiko von Frauen, und zwar auch noch Jahre nach Beendigung der Therapie. Das berichtet ein internationales Forscherteam nach der Auswertung von insgesamt 58 Studien zu dem Thema in der Fachzeitschrift „The Lancet“. Die Wissenschaftler zeigten, dass nahezu jede Form der Hormontherapie das Erkrankungsrisiko für Brustkrebs langfristig erhöht.
Die Wechseljahre beginnen bei den meisten Frauen etwa ab dem 45. Lebensjahr. Wenn die Eierstöcke nach und nach ihre Funktion einstellen, fällt der Östrogenspiegel im Körper ab, das Progesteron verschwindet nahezu gänzlich. Diese Umstellung kann bei einigen Frauen mit Beschwerden wie Hitzewallungen, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen einhergehen. Eine Hormontherapie mildert diese Beschwerden ab. In Europa und Nordamerika nehmen demnach etwa zwölf Millionen Frauen derzeit Hormonpräparate ein, die Östrogen und teilweise zusätzlich Gestagen enthalten. Die Analyse zeigte, dass nahezu jede Therapieform das Brustkrebsrisiko erhöhte, allerdings in unterschiedlichem Ausmaß. Das Erkrankungsrisiko ist auch abhängig von der Behandlungsdauer, berichten die Forscher.