Im Gesundheitsverhalten gibt es regionale Unterschiede

Eine aktuelle deutsche Studie hat auch Erklärungen dafür.
münchen Ost- und Süddeutsche trinken häufiger riskante Mengen Alkohol als die Menschen im Norden und Westen der Bundesrepublik. Dafür ernähren sich die Ostdeutschen gesünder als die Westdeutschen, wie ein Forscherteam um Josefine Atzendorf vom Max-Planck-Institut für Sozialrecht und Sozialpolitik in München herausfand. „Beim Rauchen und bei körperlicher Aktivität gab es keine regionalen Unterschiede.“ Atzendorfs Schlussfolgerung: „Beim riskanten Alkoholkonsum sollte man sich bei Präventionsmaßnahmen auf regionale Unterschiede beziehen, bei Rauchen, Ernährung und Sport aber eher auf bundesweite Maßnahmen setzen.“
Weniger Sport
Normalerweise differenzierten Studien zum Gesundheitsverhalten nur nach Geschlecht oder Alter, erläuterte Atzendorf. Ihre im Fachmagazin „BMC Public Health“ erschienene Studie hingegen fokussiere auf regionale Unterschiede. Sie zeige aber auch, dass Frauen weniger Alkohol trinken und sich weniger bewegen, dafür aber gesünder essen. Auch ernähren sich gebildete Bevölkerungsschichten besser, trinken aber mehr und machen weniger Sport. Für die Studie hat das Team die Daten von 9204 Befragten zwischen 18 und 64 Jahren ausgewertet. Belastbare Erklärungen liefert die Studie für die Unterschiede nicht. Dennoch hat Atzendorf einige Ansätze: „Beim Alkohol kann man sagen, dass das historisch anders gewachsen ist. In der DDR hatte Alkohol eine andere Bedeutung.“ Dort wurde besonders viel Alkohol getrunken. Unterschiedliche kulturelle Normen könnten den Nord-Süd-Unterschied erklären: „Im Süden hat man mehr Biergärten und Volksfeste, wo ein hoher Alkoholkonsum normal ist.“