Marlies Mohr

Kommentar

Marlies Mohr

Traurig!

Gesund / 17.07.2020 • 09:52 Uhr

Urlaub im eigenen Land: Die Werbemaschinerie dafür läuft auf Hochtouren. Recht so. Es gibt zwischen Bodensee und Piz Buin viele wunderbare Plätze, wenn sie denn nicht durch Unrat verschandelt werden. Sie haben es sicher auch schon bemerkt, es ist ja kaum zu übersehen: Die Müllpiraten sind wieder am Werk. Nach schönen Wochenende oder Sommerabenden gibt es entlang der Bregenzerach jedenfalls keinen Abfalleimer, der nicht mit Resten von Grillvergnügen vollgestopft wäre. Ganz zu schweigen von dem, was sonst noch an Mist rundherum abgestellt wird. Da möchte man gar nicht wissen, wie es am Bodenseeufer aussieht. Ich war einmal dabei, als Mitarbeiter des städtischen Bauhofs an einem sonnigen Montagmorgen zum Ausräumen ausrückten. Was sie fanden, stank buchstäblich zum Himmel.

Nicht nur, dass der ganze Dreck auf Kosten anderer teuer entsorgt werden muss: Es geht auch und vor allem darum, wie wir mit unserem Lebensraum umgehen. Alle reden vom Klimaschutz, aber keiner vom Umweltschutz. Dabei steht dieser Begriff über allem. Klimaschutz im Alltag bedeutet nämlich unter anderem auch, Müll nach Möglichkeit vermeiden oder zumindest richtig trennen. Es scheint bei vielen noch immer an beidem zu mangeln.

 Klebeaktion

Als ich dieser Tage wieder einmal meine Runde an der Bregenzerach drehte, sah ich, wie Bedienstete der Gemeinde Kennelbach alle öffentlichen Mülleimer entlang des Weges mit leuchtend weißen Zetteln beklebten, auf denen zu lesen stand, dass Haushaltsabfälle, Altstoffe usw. da nicht hineingehören.

Ganz schön traurig, dass unsere Gesellschaft, die sich so gerne als zivilisiert und aufgeklärt betrachtet, sogar noch mit der Nase darauf gestoßen werden muss.

Marlies Mohr

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