Studien bestätigen Notwendigkeit von Impfung gegen Corona

münchen Erste Ergebnisse von Corona-Antikörper-Studien unterstreichen nach Auffassung des Münchner Infektiologen Clemens Wendtner die Notwenigkeit einer Impfung zur Eindämmung der Pandemie. „Die Durchseuchung in der Bevölkerung ist so gering, dass wir uns nicht auf Herdenimmunität verlassen können“, sagte der Chefarzt der Klinik für Infektiologie in Schwabing. Dort waren im Jänner die ersten Coronapatienten behandelt worden. „Von 70 Prozent Durchseuchung sind wir extrem weit entfernt. Deshalb ist die Suche nach einem Impfstoff wichtig. Ohne Impfung werden wir aus meiner Sicht keine Herdenimmunität bekommen.“ Darüber hinaus sei die Aussagekraft der Antikörperstudien begrenzt. Sie sagten nur aus, ob jemand eine Infektion durchgemacht habe, nicht aber, ob er nun immun sei gegen Sars-CoV-2.
Offene Fragen
Welche Zellen und Antikörper im Körper für eine Immunität sorgen und wie lange sie anhält, sind offene Fragestellungen laufender Studien. „Zumindest wissen wir, dass neutralisierende Antikörper einen Schutz vor einer weiteren Infektion bieten. Wie lange, wissen wir nicht.“ Untersuchungen an genesenen Patienten zeigten, dass die Zahl neutralisierender Antikörper nach Wochen teils wieder stark absinke.
Darüber hinaus sagen die Tests nichts aus über die sogenannte T-Zell-Immunität. Sie funktioniert über T-Lymphozyten, die virusinfizierte Zellen abtöten können, wenn sie zuvor ihren Gegner einmal kennengelernt haben. Auch die Rolle dieser Zellen im Kampf gegen das Covid19-Virus müsse weiter erforscht werden.
Schutzmaßnahmen einhalten
Umso mehr gehe es darum, weiter Vorsicht walten zu lassen, sagte Wendtner. „Wichtig ist mir, dass jeder Einzelne durch die Einhaltung der geltenden Schutzmaßnahmen bis dahin einen extrem wichtigen Beitrag leisten kann.“