Sterbewunsch ist nicht gleich Sterbewunsch

Gesund / 18.11.2022 • 11:18 Uhr
Elisabeth Medicus wusste die Zuhörer mit ihrem Vortrag zu fesseln.
Elisabeth Medicus wusste die Zuhörer mit ihrem Vortrag zu fesseln.

Oft möchte jemand nur „so“ nicht mehr weiterleben.

Rankweil Das Sterbeverfügungsgesetz nahm die Gesellschaft zur Unterstützung von Palliative Care in Vorarlberg zum Anlass, einen Vortrag zum Thema zu organisieren. Elisabeth Medicus, langjährige ärztliche Leiterin der Hospiz- und Palliativstation Tirol (Innsbruck/Hall), erläuterte im vollbesetzten Saal des Alten Kinos in Rankweil anhand von Patientenbeispielen offene und versteckte Äußerungen von Sterbewünschen. Sie betonte, dass nicht jeder Sterbewunsch gleich ein Sterbenwollen bedeutet und belegte ihre Begründungen mit internationalen Studien. Sterbewünsche würden oft ausdrücken, dass jemand „so“ nicht mehr weiterleben möchte. „Die Palliative Care bietet viele Möglichkeiten der Schmerz- und Symptomkontrolle und kann zu einer Verbesserung der Lebensqualität führen“, betonte die Expertin. Das Sterbeverfügungsgesetz liberalisierte bekanntlich am 1. Jänner 2022 das Verbot der Beihilfe zur Selbsttötung.