Amann: Verbot von HHC als Schritt in die falsche Richtung

Von dem Verbot profitiere nur der Schwarzmarkt, jedoch nicht die Konsumentenschaft.
Hohenems Wenig Verständnis hat Bernhard Amann von der Drogenberatungsstelle Ex und Hopp für das am Mittwoch verkündete Verbot von HHC.
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“Während in den umliegenden Staaten wie Deutschland, Schweiz und Italien Cannabis vor der Legalisierung steht, Tschechien vor 15 Jahren bereits mit guten Erfolgen legalisierte, prolongiert Österreich eine für die hunderttausenden KonsumentInnen überhaupt nicht nachvollziehbare Verbotspolitik”, ärgert sich der Hohenemser Stadtrat über die “180-Grad-Wende” des Gesundheitsministers Johannes Rauch (Grüne). “Anstatt dass er die liberale Bestrebungen der Nachbarländer antizipiert, praktiziert er offenbar aus Überbravung gegenüber seinem Koalitionspartner ÖVP eine repressive und menschenunwürdige Drogenpolitik”, klagt Amann an.
Schwarzmarkt profitiere von Verbot
Das Handelsverbot von HHC spiele Österreich vielmehr dem Schwarzmarkt in die Hände. Dies verschärfe auch die Gefahren für die Konsumentinnen und Konsumenten, da nun die Möglichkeit gefährlicher Beimischungen steige. Hinzu komme, dass entgegen der Aussendung des Gesundheitsministeriums, durchaus der Besitz von Drogen – trotz der Legalität des Konsums – verboten ist und oft genug gestraft wird. “Aus fachlicher Sicht ist diese Kehrtwende klar abzulehnen”, betont Amann.
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Amann seien bislang keine Probleme durch den Konsum von HHC bekannt, betont er. “Wir sind täglich mit Konsumentinnen und Konsumenten konfrontiert, welche mit HHC in Kontakt gekommen sind. Und bisher hat sich niemand über negative Wirkungen beschwert”, versichert Amann. Viele Betroffene könnten im Sinne der Selbstermächtigung mit der Substanz umgehen.
Cannabismedikamente werden nicht verschrieben
Problemhaft seien auch jene Aussagen, dass Cannabismedikamente bereits verschrieben werden können. “Viele Ärzte weigern sich, Dronabinol oder Sativex an Schmerzpatienten zu verschreiben”, ärgert sich Amann. “Hier möchten wir einen Appell an die Ärzteschaft richten, endlich die Vorurteile beiseite zu legen und den berechtigten Wünschen der betroffenen Menschen zu entsprechen.”
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Mit der Ausweitung des Handelsverbots auf HHC setze Österreich hier ein Zeichen in die gegenteilige Richtung, wobei der Erfolg bisher ausblieb: “Vielmehr ist es an der Zeit, eine menschenwürdige und liberale Drogenpolitik einzuleiten. Denn die Verbotspolitik ist auf allen Ebenen gescheitert.”