Auch Herzen können bisweilen stolpern

Gesund / 24.03.2023 • 12:07 Uhr
Markus Naier wird die pflegerische Sicht der Dinge benennen.khbg
Markus Naier wird die pflegerische Sicht der Dinge benennen.khbg

Med Konkret informiert über Ursachen und Therapien.

Bludenz Die von den Landeskrankenhäusern und den VN initiierte Gesundheitsplattform Med Konkret hat sich etabliert. Am kommenden Dienstag, 28. März 2023, steht bereits die 75. Veranstaltung auf dem Programm. Beim Jubiläumsvortrag dreht sich alles um unseren Lebensmotor, das Herz. Konkret geht es um das Herzstolpern. Primar Alois Süssenbacher, Leiter der Inneren Medizin am LKH Bludenz, sowie DGKP Markus Naier informieren über Ursachen und therapeutische Möglichkeiten. Die Vorträge können online ab 18 Uhr mitverfolgt werden.

Verschiedene Arten

Beim Herzstolpern handelt es sich meistens um Herzrhythmusstörungen. In seinem Referat wird Alois Süssenbacher zum einen die verschiedenen Arten von Herzrhythmusstörungen erklären und wo diese im Herzen entstehen. Außerdem erläutert er die Diagnosemethoden, die Untersuchungen, die gemacht werden und wie man Herzstolpern therapieren kann. „Falls überhaupt eine Behandlung notwendig ist“, ergänzt Süssenbacher. Es gibt nämlich auch Herzrhythmusstörungen, die keiner Therapie bedürfen.

Gefeit vor Extraausschlägen des Herzens ist übrigens niemand. „Jeder Mensch hat eine Art von Rhythmusstörung“, sagt der Mediziner. Bis zu einem gewissen Ausmaß sind diese Extrasystolen, wie es im Fachjargon heißt, normal. Kommt das Herz während des Tages jedoch zu oft aus dem Takt, ist ein Arztbesuch angezeigt. „Die meisten Betroffenen spüren, dass ihr Herz stolpert und sind entsprechend sensibilisiert“, berichtet Süssenbacher. Die gute Botschaft: Die häufigsten Arten von Herzstolpern sind ungefährlich. Es gibt allerdings eine Rhythmusstörung, die nicht nur sehr häufig, sondern auch mit einem hohen Risiko für einen Schlaganfall verbunden ist. Es handelt sich um das Vorhofflimmern. Das Problem: Viele merken davon gar nichts, bis es zu einem Schlaganfall kommt.

Auslöser für eine Herzrhythmusstörung können Herzklappenerkrankungen und Verkalkungen der Herzkranzgefäße sein. Dann gibt es Herzrhythmusstörungen, die aufgrund von Fehlleistungen des elektrischen Systems entstehen. Eine Untersuchung liefert Aufschlüsse. „Auch extremes und falsches Ausdauertraining kann zu Rhythmusstörungen führen“, warnt Alois Süssenbacher. Erste Anlaufstelle bei Herzstolpern ist der Hausarzt. Er klärt ab, ob ein akutes Ereignis vorliegt. Internisten können Herzrhythmusstörungen meist selbst therapieren, bei speziellen Fragestellungen erfolgt eine Überweisung in eine Spezialambulanz.

Zusammenarbeit

Das Landeskrankenhaus Bludenz verfügt über eine kleine kardiologische Ambulanz bzw. eine Sprechstunde, arbeitet bei Bedarf aber eng mit der Rhythmusambulanz im Landeskrankenhaus Feldkirch zusammen. „Wir betreuen hauptsächlich Patienten aus dem Bezirk, die der Internist zuweist“, erklärt Alois Süssenbacher, der sich ebenfalls in Rhythmologie auskennt. Diplom-Gesundheits- und Krankenpfleger Markus Naier wird aus pflegerischer Sicht berichten und informieren, wie ein Langzeit-EKG funktioniert und ein sogenannter Loop-Rekorder implantiert wird. Dabei handelt es sich um einen kleinen Chip, mit dem zwei bis fünf Jahre lang das EKG aufgezeichnet werden kann. VN-MM

„Bei Bedarf arbeiten wir eng mit der Rhythmusambulanz im Landeskrankehaus Feldkirch zusammen.“

Med Konkret

Herzstolpern – Ursachen und therapeutische Möglichkeiten

Referenten Primar Alois Süssenbacher, DGKP Markus Naier, LKH Bludenz

Termin Dienstag, 28. März 2023, ab 18 Uhr online

Die Teilnahme ist kostenlos.