Arzt erstattet Selbstanzeige nach Todesfall am Krankenhaus Dornbirn

Gesund / 29.06.2023 • 19:35 Uhr
Die Staatsanwaltschaft soll nun am städtischen Krankenhaus ermitteln. <span class="copyright">VN</span>
Die Staatsanwaltschaft soll nun am städtischen Krankenhaus ermitteln. VN

Staatsanwaltschaft untersucht Behandlung am Spital.

Dornbirn Nach dem Tod eines Patienten erstattete ein Arzt am Krankenhaus Dornbirn Selbstanzeige bei der Staatsanwaltschaft, bestätigt die Stadt als Betreiber des Spitals gegenüber dem ORF Vorarlberg. Aufgrund des laufenden Verfahrens nehmen jedoch weder Stadt noch die Krankenhausleitung Stellung zu dem Fall.

Parallel prüft derzeit Patientenanwalt Alexander Wolf eine Beschwerde von Angehörigen, bestätigt er einen entsprechenden Bericht der ORF. Ob es sich dabei um den Fall aus der Selbstanzeige handelt, kann er jedoch nicht bestätigen. In dem der Patientenanwaltschaft vorliegenden Beschwerde der Hinterbliebenen laufe derzeit die Unterlagenprüfung bezüglich der Qualitätssicherung der Behandlung. Falls es daraufhin noch offene Fragen gibt, die nicht in Nachfragen geklärt werden können, werde es ein Gutachten brauchen. Sollten Wolf und sein Team Behandlungsfehler feststellen, sind diese die Basis für ein Schadensersatzverfahren oder einer außergerichtlichen Einigung. Der Verfahrensablauf ist jedoch durchaus zeitaufwendig und kann sich über mehrere Monate erstrecken.

Selbstanzeigen eines Arztes aufgrund von möglichen Behandlungsfehler sind eher die Seltenheit, räumt Wolf ein. “Eventuell will der betroffene Arzt durch das Ermittlungsverfahren Sicherheit schaffen, ob es tatsächlich Behandlungsfehler gab oder eben nicht”, sieht der Patientenanwalt eine mögliche Motivation für den ungewöhnlichen Schritt. Vonseiten der Ärztekammer kann man den Fall und die Anzeige am Donnerstagabend noch nicht beurteilen. Man habe zum Zeitpunkt keinen Einblick und damit keinen Kenntnisstand zu den Vorwürfen und der in Frage gestellten Behandlung, bittet man gegenüber den VN um Verständnis.