Meine Meinung Marlies Mohr

Gesund / 06.10.2023 • 10:14 Uhr

Die Welt ist ein Dorf: Dieser Satz bekommt Flügel, sobald wir außerhalb unseres gewohnten Refugiums auf ein bekanntes Gesicht treffen. Das muss nicht einmal fernab sein, da reicht oft schon der nächstgrößere Ort um festzustellen, wie schnell sich eigentlich Distanzen überwinden lassen. Die Welt ist ein Dorf: Das hat sich auch in den vergangenen Tagen gezeigt, als sich Rauch aus den kanadischen Brandherden bis nach Vorarlberg ausbreitete. Dazwischen liegen immerhin mehr als 7000 Kilometer. Wohl jeder von uns hat gerätselt, warum die ansonsten klaren Herbsttage plötzlich im Dunst verschwimmen. Gut, hätten auch Nebelschleier sein können, aber bis hoch ins Gebirge hinauf? Ich war am Sonntag noch einmal in der Silvretta. Selbst dort waren die Berge nur schemenhaft zu erkennen. Die Szenerie mutete fast wie ein Schattenspiel an und entbehrte zugegebenermaßen nicht einer gewissen Mystik. Ich hatte ja zuerst Saharastaub in Verdacht, aber die Realität erwies sich als viel dramatischer. Regen hat die Luft letztlich wieder gereinigt und den Herbst zum Strahlen gebracht. Diesmal noch. Irgendwann wird es sich vielleicht nicht mehr ausgehen, wird die Welt wirklich brennen. Daran sollten wir denken, bei dem, was wir tun oder eben nicht tun. Irgendwann könnten diesige Herbsttage dann das kleinstes Problem sein.