Gelsen-Flut droht: Das hilft gegen Stechmücken

Nach der Wasserflut steht die nächste Plage an. Das hilft wirklich gegen die Plagegeister.
Dornbirn Die Gelsen sind zurück, wie manch juckender Stich mitteilt. Der Körper reagiert auf den Mückenstich mit Histamin als Abwehrreaktion, was den Juckreiz verursacht. Wer es 20 bis 30 Minuten ohne zu kratzen aushält, hat es überstanden, denn länger dauert der Juckreiz nicht an.
Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von APA Livecenter angezeigt.
Die Überschwemmungen der vergangenen Wochen sorgten für ideale Brutstätten für die Stechmücken. Stillstehende Gewässer und hohe Temperaturen sind optimale Kinderstuben. Durch das Hochwasser sind neben der Gemeinen Stechmücke und Ringelmücke auch Arten wie Aedes vexans und andere Schwemmlandmücken unterwegs. Wie der Name nahelegt, legen diese ihre Eier in Gewässern ab, die regelmäßig überflutet werden. Da die 100 Eier pro Tier hier mehrere Jahre überdauern können, kann sich ein regelrechter Schwarm der Plagegeister entwickeln. “Derzeit deutet alles darauf hin, dass die Parameter dafür gestellt sind”, warnt Markus Nußbaumer, Fachberater der inatura. Damit nicht genug: “Wir hatten die ersten Meldungen bereits Anfang April, das ist schon ungewöhnlich”, rechnet er mit einer langen Gelsensaison.
Tipps gegen Stechmücken
Doch was hilft gegen die Stechmücken? Im Dunkeln zu sitzen, jedenfalls nicht. Die Tiere werden nicht vom Licht, sondern von Kohlendioxid, Wasserdampf und Körperwärme angezogen. “Die Mücke orientiert sich nur an der Chemie”, bestätigt Nußbaumer. Kohlensäurehaltige Getränke machen einen daher für die Plagegeister noch attraktiver; man sollte eher zu anderen Getränken greifen. Eng anliegende Kleidung ist für die Tiere kein Hindernis; daher empfiehlt sich locker sitzende, eher helle Kleidung. Wer im Freien ist, sollte zur Dämmerung das Gebüsch meiden, denn dort verbringen die Gelsen den heißen Tag und werden bei Temperaturen um 18 Grad aktiv.

Lavendel und Zitronenmelisse helfen, die Tiere fernzuhalten. Da sie die Schleimhäute reizen können, sollte man den Sprühnebel nicht direkt einatmen. Manche Menschen werden jedoch rein genetisch benachteiligt, weiß Nußbaumer. “Wenn gewisse Stoffe im Schweiß vorkommen, wird man zum regelrechten Magneten”, erklärt er. Es könne daher wirklich sein, dass manche ungeschoren davonkommen, während der Sitznachbar sich kaum erwehren kann. Mit UV-Lampen zur Abwehr sollte man vorsichtig sein, wünscht sich der Fachberater: “Sie locken zwar Mücken an, aber auch alle anderen Insekten, das ist dann schon ein Dilemma.”
Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Iframely angezeigt.
Manche profitieren
Das Blut benötigen die Gelsen für die Eierproduktion. Die Larven brauchen etwa 20 Tage für ihre Entwicklung, es kann mehrere Generationen in einem Jahr geben. Es gibt aber auch Profiteure, betont Nußbaumer. “Die Larven dienen Fischen als Nahrungsquelle”, betont er, die Gelsen wiederum als Vogelfutter. “Und die Mücken, gerade männliche, ernähren sich von Nektar und sind damit als Bestäuber unterwegs.”