Nach Tumor-Diagnose: Vorarlbergerin Gwladys (14) erhielt in Niederösterreich ein spezielles 3D-Implantat

Gesund / 14.03.2025 • 12:10 Uhr
Maßgeschneidertes 3D-Implantat für 14-jährige Tumorpatientin
Gwladys mit Primar Dietmar Dammerer: Nach der erfolgreichen Operation mit einem maßgefertigten 3D-Implantat kann sie bald wieder Bewegungen ausführen – ein bedeutender Schritt zurück in ihr gewohntes Leben.UK Krems / Philipp Monihart

Grenzenlose Zusammenarbeit: Eine junge Sportlerin aus Vorarlberg schöpft durch eine Operation in Niederösterreich neue Hoffnung .

Darum geht’s:

  • 14-jährige Gwladys hat aggressiven Knochentumor in der Schulter.
  • Erhielt am Universitätsklinikum Krems ein maßgeschneidertes 3D-Implantat
  • Expertenteam aus verschiedenen Bereichen unterstützte den Behandlungsprozess.

Krems Die junge Vorarlbergerin Gwladys hat zahlreiche Interessen – von Schwimmen, über Skifahren und Skispringen, Sport ist ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens. In der Tanzschule bemerkte die 14-Jährige plötzlich, dass sie ihren Arm nicht mehr nach oben heben kann sowie eine Erhebung im Bereich der Schulter. Die Diagnose, die nach einigen Arztbesuchen gestellt wurde, war ein Schock: ein aggressiver Knochentumor im Schulterbereich.

Maßgeschneidertes 3D-Implantat für 14-jährige Tumorpatientin
Primar Dietmar Dammerer und Landesrat Ludwig Schleritzko mit der Patientin Gwladys. UK Krems / Philipp Monihart

 Die Ärztinnen und Ärzte reagierten schnell und so erhielt die 14-Jährige im Anschluss an ihre Chemotherapien im Universitätsklinikum Krems ein maßgeschneidertes 3D-Implantat, welches eine perfekt passende Rekonstruierung ihrer Schulter darstellt, teilt die Klinik in einer Aussendung mit.

Präzise Implantate aus dem 3D-Drucker

Der Behandlungsprozess, bestehend aus Chemotherapien, wurde umgehend eingeleitet und Primar Dietmar Dammerer als Fachexperte für Tumororthopädie wurde betreffend Entfernung des Tumors kontaktiert. Nach enger Abstimmung über die Bundesländergrenzen hinaus, konnten der 14-jährigen Patientin im Zuge einer mehrstündigen Operation die Schulter inklusive Schulterblatt und Schultergelenk entfernt und durch ein speziell für sie angefertigtes 3D-gedrucktes Implantat ersetzt werden.

Maßgeschneidertes 3D-Implantat für 14-jährige Tumorpatientin
Ein Modell des Implantats der Schulter und des Gelenks aus dem 3D Drucker. UK Krems / Philipp Monihart

„Niederösterreich weist im Bereich der orthopädischen Tumororthopädie eine weitreichende Expertise auf. Es ist beeindruckend, dass Synergien in ganz Österreich zum Wohle der Patientinnen und Patienten genutzt und optimal eingesetzt werden“, betont der für Landes- und Universitätskliniken zuständige Landesrat Ludwig Schleritzko.

Maßgeschneidertes 3D-Implantat für 14-jährige Tumorpatientin
“Das Besondere an diesem 3D-Implantat ist, dass wir den Knochen von Gwladys bis ins kleinste Detail genau rekonstruieren und perfekt auf ihre Schulter anpassen konnten”, erklärt Primar Dammerer. UK Krems / Philipp Monihart

„3D-Implantate sind an sich keine große Neuerung, diese gibt es bereits seit langer Zeit und werden aus medizinischer Sicht auch erfolgreich in ganz Österreich eingesetzt. Das Besondere an diesem konkreten 3D-Implantat ist jedoch, dass wir den Knochen von Gwladys bis ins kleinste Detail genau rekonstruieren und perfekt auf ihre Schulter anpassen konnten. Die Konstruktion dieser für Patientinnen und Patienten maßgeschneiderten Implantate ist ein aufwendiger Prozess, welcher nur durch eine lückenlose Zusammenarbeit mit Fachexpertinnen und Fachexperten im Bereich des Ingenieurswesens, der Biomechanik und der Medizin möglich ist“ erklärt Primar Dietmar Dammerer, Leiter der klinischen Abteilung für Orthopädie und Traumatologie im Universitätsklinikum Krems.

Gwladys wird ihren Arm in einigen Wochen mit alltäglichen Dingen wieder belasten können: Essen sowie Körperpflege oder aber auch das Kämen von Haaren werden kein Problem mehr darstellen. Je nach Heilungsprozess wird die begeisterte Sportlerin in Zukunft vielleicht auch wieder ihrer Leidenschaft dem Tanzen nachgehen können.