Schüsse vor dem Sender: “Unsere Gäste waren stets in Sicherheit”

Gewalt und Verbrechen / 28.01.2024 • 12:59 Uhr
Schüsse vor dem Sender: "Unsere Gäste waren stets in Sicherheit"
Geschäftsführer Veli Fidan zeigt sich am Tag nach der Tat betroffen. Shourot, VN, Sender

Zwei Personen wurden verletzt. Zum Tatzeitpunkt befanden sich an die 200 Gäste im Club.

Lustenau Am Vormittag nach der Tat verraten nur noch vereinzelte Blutspuren bei der Parkplatzeinfahrt, was sich hier gegen Mitternacht zugetragen hat.

Die Blutspuren bei der Einfahrt zeugen von der Tat. <span class="copyright">VN/Rauch</span>
Die Blutspuren bei der Einfahrt zeugen von der Tat. VN/Rauch

Nach dem aktuellen Wissensstand schoss ein bisher unbekannter Täter gegen 23.45 Uhr auf zwei Personen tschetschenischer Herkunft. Wie ein Augenzeuge dem ORF berichtet, dürfte der Täter vom Parkplatz aus auf die beiden Personen mit einer unbekannten Schusswaffe gefeuert haben. Diese befanden sich zwischen dem Parkplatz und dem Club. Am Sonntag zeugten in der Parkplatzeinfahrt noch Blutspuren von der Tat.

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Wie das Landeskriminalamt dem ORF mitteilte, wollten die späteren Opfer eigentlich in den Sender Club. Als die drei Männer dort abgewiesen wurden, machten sie sich gegen 23.45 Uhr auf den Weg zum Parkplatz. Der bislang unbekannte Täter habe sich den drei Männern genähert und mit einer Faustfeuerwaffe, sprich Pistole, unvermittelt auf seine Opfer gefeuert. Dabei wurden zwei der Männer an Armen und Beinen getroffen. Am Sonntag zeugten in der Parkplatzeinfahrt noch Blutspuren von der Tat.

Der Tatort in der Nacht auf Sonntag. Die Fahndung nach dem Täter läuft. <span class="copyright">VOL.AT/Pletsch</span>
Der Tatort in der Nacht auf Sonntag. Die Fahndung nach dem Täter läuft. VOL.AT/Pletsch

Der Täter dürfte laut VOL.AT mit einem dunklen SUV in Richtung Lustenau geflohen sein, eine noch in der Nacht eingeleitete Großfahndung blieb vorerst ohne Festnahme. Der Täter könnte noch bewaffnet sein, eine Flucht ins Ausland ist denkbar.

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Der Tatort wurde von der Polizei mit einem Großaufgebot abgeriegelt. Wie Augenzeugen berichten, wurden die Gäste zu ihren Wahrnehmungen befragt, bevor sie kontrolliert nach Hause entlassen wurden. Laut der Polizei befanden sich zum Tatzeitpunkt an die 200 Personen im Lokal.

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Die Ermittlungen durch das Landeskriminalamt in Zusammenarbeit mit den Bezirkskräften und die Fahndung nach dem bislang unbekannten Täter waren am Sonntag noch im Gange. Nähere Details werde die Landespolizeidirektion Vorarlberg bei Vorliegen der entsprechenden Ermittlungsergebnisse präsentieren.

“Gäste waren in Sicherheit”

“Mit großer Betroffenheit stellt sich die Sender-Familie nach den Vorkommnissen von Samstagnacht mit aller Klarheit gegen Gewalt”, erklärt Sender-Geschäftsführer Veli Fidan am Sonntag per Stellungnahme. Man verurteile jegliche Form von Übergriffen und trage zur umfänglichen Aufklärung aktiv bei. “Aktuell arbeiten wir die Vorfälle nun gemeinsam mit der Polizei auf.” Das Sicherheitskonzept des Sender Clubs habe Samstagnacht “sehr gut” funktioniert, ist Fidan überzeugt. So seien die Gäste im Club stets in Sicherheit gewesen.

Schüsse in Bregenz 2023

Die Schussabgabe vor dem Club bei Lustenau ist der jüngste Angriff mit einer Schusswaffe in Vorarlberg. Erst vergangenen August kam es in Bregenz zu einer Schussabgabe auf eine Haustüre, die Polizei vermutet einen Bezug zum Drogenmilieu. Seitdem wird nach Ali D. gefahndet, es ist eine Belohnung von 1000 Euro ausgesetzt. Er gilt als gewaltbereit und eventuell bewaffnet.

Schüsse vor dem Sender: "Unsere Gäste waren stets in Sicherheit"
Die Öffentlichkeitsfahndung wurde am 19. Februar offline genommen.

Sender-Security 2016 niedergestochen

Zuletzt kam es im März 2016 zu einem Gewaltakt am Club: Als die Security kurz vor der Sperrstunde mehreren Männern den Zutritt zum Lokal verweigerten, griffen diese das Personal an. Ein 47-jähriger Security wurde von einem 30-jährigen Schweizer mit dem Messer so schwer verletzt, dass er notoperiert werden musste. Der Angreifer wurde gefasst und musste sich 2017 wegen versuchten Mordes vor Gericht rechtfertigen. Er wurde zu 13 Jahren Haft verurteilt.

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