Weihnachtspost der besonderen Art

HE_Blude / 30.11.2022 • 15:15 Uhr
Briefe an den Weihnachtsmann haben eine symbolkräftige Wirkung. In Österreich gibt es ein eigenes Postamt Christkindl. Shutterstock
Briefe an den Weihnachtsmann haben eine symbolkräftige Wirkung. In Österreich gibt es ein eigenes Postamt Christkindl. Shutterstock

Wo man Briefe an das Christkindl, an Santa Claus oder an den Nikolaus schreiben kann.

POSTÄMTER Die Weihnachtszeit steht vor der Tür und Österreichs beliebtestes Sonderpostamt startet in eine neue Saison. Nachdem die vergangenen zwei Jahre durch Covid-19 und Lockdowns stark beeinträchtigt waren, freuen sich die gelben Hilfsengel der Post im oberösterreichischen Christkindl wieder auf einen regen Andrang. Im Postamt Christkindl werden alle zulässigen Arten von Briefsendungen in das In- und Ausland angenommen sowie Gefälligkeitsstempelungen durchgeführt. Für den begehrten Christkindl-Stempel ist nicht zwingend eine Anreise zum Sonderpostamt notwendig: Mit der Zusatzmarke „Über Postamt Christkindl“ werden Briefe direkt an das Postamt Christkindl geleitet, mit dem entsprechenden Sonderstempel versehen und den Empfängern zugestellt. Dazu muss man lediglich die Zusatzmarke auf die bereits frankierte Weihnachtspost aufkleben und an einem beliebigen Postschalter aufgeben. Die Post gibt dieses Jahr mit dem Lebkuchenmann, der Schneeflocke, Stift Melk und Werner Berg – Heilige Familie, 1933 Christmas vier Weihnachtsbriefmarken mit einer Auflage von über 6,5 Millionen Stück aus. In der vergangenen Saison wurden rund 1,3 Millionen Weihnachts- und Neujahrsgrüße aus aller Welt mit dem Sonderstempel „Über Postamt Christkindl“ versehen.

Himmlische Briefe

Weihnachtliche Postämter gibt es auf der ganzen Welt. Im deutschen Niedersachen etwa das Nikolausdorf – mit eigenem Nikolauspostamt. Wer einen Brief an den Nikolaus schreiben will, hier die Adresse: An den Nikolaus, 49681 Nikolausdorf. An diesem besonderen Ort werden über 30.700 Kinderbriefe an den Nikolaus von ehrenamtlichen Helfern gelesen und auch beantwortet. In Bayern ist Himmelstadt als Heimat des Christkinds bekannt. Auch ihm kann man schreiben: An das Christkind, Kirchplatz 3, 97267 Himmelstadt. Jährlich treffen im Weihnachtspostamt 80.000 Briefe aus 119 Ländern ein. Auch in der Schweiz werden Kinderbriefe an das Christkind oder den Schweizer „Samichlaus“ beantwortet. Die Weihnachtspostämter von Bern-Bethlehem (Postleitzahl 3027) und Wienacht-Tobel (Postleitzahl Wienacht-Tobel) sind allerdings inzwischen geschlossen worden. Die Kinderbriefe landen jetzt bei der zentralen Fundstelle der Schweizerischen Post in Chiasso und werden dort auch bearbeitet. In Grönland ist Santa Claus im Julemandens Postkontor, 3900 Nuuk anzutreffen und selbst Neuseeland hat ein Weihnachtspostamt mit der bezeichneten Adresse Santa’s Workshop, North Pole 0001.

Krippendorf und Bethlehem

Als Kind hätte man wohl davon geträumt, dass das ganze Jahr über Weihnachten ist. An manchen Orten ist es das tatsächlich. Zumindest was die Ortsnamen betrifft. In Deutschland gibt es beispielsweise ein Krippendorf, eine Himmelstadt und sogar den Nordpol, der ein Ortsteil der in Niedersachsen liegenden Gemeinde Ovelgönne ist. Unweit von Vorarlberg liegt übrigens der Ortsteil Bethlehems, der zur Gemeinde Lengenwang im Ostallgäu gehört. Der Ursprung des Namens ist wenig biblisch: Bis ins 19. Jahrhundert hieß der Ort noch Bettelheim. Es heißt, dass dort arme Menschen gewohnt hätten. Durch sprachlichen Wandel wurde irgendwann Bethlehem daraus.