„Ich wollte coden statt kochen“

Michelle Webers Herz schlägt für die Technik. Fullstack-Entwicklerin ist ihr Traumjob.
Studium Berufswege sind selten gerade. So merkte auch Michelle Weber als Jugendliche, dass ihr Herz für die Technik schlägt und sie dafür eigentlich an der falschen Schule war. „Ich wollte coden statt kochen“, erzählt sie schmunzelnd. Ihre Berufung fand sie nach der Matura im FH-Studium Software Engineering und schließlich durch einen Sommerjob bei Fusonic in Götzis. Beim Software-Spezialisten stieg Michelle 2019 ein und absolvierte berufsbegleitend noch das Masterstudium Computer Science. „Am Anfang habe ich viele interne Trainings gemacht und die technischen Grundlagen gelernt“, erzählt Michelle. Unterstützung erhielt sie von einem Mentor – wie alle Einsteigenden. „Aber mit der Zeit braucht man ihn immer weniger und setzt Aufgaben selbstständig um.“ Inzwischen ist sie selbst vom „Junior“ zum „Expert“ aufgestiegen und Mentorin einer Einsteigerin.
Gewinnbeteiligung
Den vergleichsweise hohen Frauenanteil in einem technischen Unternehmen sieht sie als Besonderheit. „Bei uns gibt es kein Team ohne Frauen. Unsere offene Kommunikation und die flache Hierarchie machen viel aus, dass sich hier alle wohlfühlen und gerne arbeiten.“ Die Benefits wirken sich ebenfalls positiv aufs Arbeitsklima aus – „und auf die Motivation“, betont Michelle. Es gibt kostenlose Öffi-Tickets, Digibon fürs tägliche Mittagessen und die zwei Firmen-Elektroautos dürfen alle auch privat nutzen. Ein Ansporn für gute Leistungen ist insbesondere die Gewinnbeteiligung des gesamten Teams.
Großes mitentwickelt
Die 27-Jährige hat bereits viel zum Firmenerfolg von Fusonic beigetragen und große Projekte mitentwickelt: beispielsweise die Produktionssoftware für den Hersteller medizinischer Strümpfe, Sigvaris. Oder das komplexe Kundenportal „NeoVac Business“ für den Schweizer Energiemanagement-Spezialisten, das die Verwaltung von Immobilien vereinfacht. Neben technischer Affinität sollten Neulinge teamfähig sein, meint Michelle. „Wir sitzen nicht allein im Kämmerchen, sondern sind ständig im Austausch mit anderen Entwicklern, Designern und Kunden“, entkräftet sie lächelnd ein Klischee.
Frontend und Backend
Michelle ist mittlerweile „Fullstack-Entwicklerin“ und deckt damit Frontend und Backend ab. „Das heißt, ich entwickle das äußere Erscheinungsbild von Webapplikationen und konzentriere mich gleichzeitig auf die Logik und Datenverarbeitung. Die Kombination ist nicht so häufig. Ich mag sie, weil ich einen guten Einblick in ein Projekt bekomme“, erklärt die Software-Spezialistin. Ihre Kompetenzen kommen auch dem Unternehmen selbst zugute: Michelle gehört zum Social-Media-Team. „Wir bringen verschiedene Blickwinkel aus Kommunikation, Organisation und Technik ein, das ist sehr wertvoll für unsere Außenwirkung.“
„Bei uns im Unternehmen gibt es kein Team ohne Frauen.“