Ein versöhnlicher Abschluss in Sardinien

Schwierige Bedingungen für Yachtclub Hard in Champions League.
Hard Beim Finale der Sailing Champions League im Yacht Club Costa Smeralda auf Sardinien ließen am Finaltag dann doch noch etwas leichtere Winde auf ein paar gute Platzierungen bei der Mannschaft des Yacht Club Hard hoffen. Die ersten drei Tage brachten teilweise über 30 Knoten Wind in der Bucht vor Porto Cervo, mit der die Crew rund um die Brüder Manuel und Michael Quendler, Lukas Schobel und Philipp Ober sehr zu kämpfen hatte.
Zufrieden mit Ergebnis
Am Sonntag beim Finale herrschten in der Bucht von Porto Cervo traumhafte Bedingungen. Zwischen zehn und 15 Knoten Wind, kaum Welle und Sonnenschein. Ideale Segelbedingungen, auch für die Harder Crew, die sich durch den Gewinn der Österreichischen Segelbundesliga letztes Jahr direkt für das Finale qualifizierten, weil durch die Covid-19- Pandemie sämtliche Qualifikationsregatten abgesagt werden mussten: „Der letzte Tag lässt uns jetzt mit einem etwas versöhnlichen Auge auf dieses Finale zurückblicken. Mit einem zweiten Platz in der letzten Wettfahrt konnten wir zumindest einmal zeigen, dass wir durchaus vorne mitsegeln können. Aber Corona hat uns diese Saison so gut wie nicht trainieren lassen – und in dieser Konstellation ist es ohnehin das erste Mal – was wir jetzt büßen müssen“, blickt Steuermann Michael Quendler zurück auf das Wochenende.
20 Stunden Anreise
Corona hatte die ganze Segelsaison auf den Kopf gestellt und auch für das große Finale auf Sardinien war bis zuletzt nicht klar, ob man überhaupt segeln kann. Ein Teammitglied musste kurzfristig absagen, weil er als Kontaktperson ersten Grades identifiziert wurde. An eine Anreise mit dem Flugzeug war aufgrund der Pandemie nicht zu denken, so blieb nur die Anreise mit dem Auto und der Fähre, welche am Ende knapp 20 Stunden dauerte.
Chaotische Szenen
Bereits am Anreisetag zog ein Tief über die Insel, was an den ersten drei Tagen für teilweise chaotische Szenen sorgte. Aufgrund des Mistrals – ein berüchtigter Starkwind, bei dem man eigentlich im Hafen bleibt – ließ man die Crews in der Bucht vor
Porto Cervo segeln. Das sorgte zwar für etwas weniger Welle, allerdings zogen teilweise Böen mit bis zu 35 Knoten Spitze durch das Feld. Damit hatten einige Mannschaften stark zu kämpfen, auch die vier Segler aus Vorarlberg: „Die ersten drei Tage waren absolut nicht unsere Bedingungen. Wir konnten vorab nie zusammen trainieren, schon gar nicht auf diesem Boot, weil wir unsere Österreichische Liga auf anderen Booten segelten. Teilweise zogen solche Böen durch das Feld, dass wir mit komplett offenen Segeln das Boot kaum unter Kontrolle halten konnten. Die Manöver sind gerade bei Starkwind enorm wichtig, um nicht an Speed und Kontrolle zu verlieren. Da konnten wir leider nicht mithalten“, so Vorschoter Philipp Ober.
Unterschied Meer und Bodensee
Beim Finale, in das nur die besten vier Mannschaften einziehen, hatten die Harder nichts mehr zu melden. Am Ende schaut für die Segler des Yacht Club Hard zwar nur der 23. Platz von 27 Startern heraus, aber man konnte zumindest mit einem guten zweiten Platz die Regatta abschließen. Denn auch andere Teams hatten zu kämpfen: „Generell merkt man, welche Segelteams am Meer trainieren können und mit diesen Starkwindbedingungen umgehen können. Am Bodensee haben wir so gut wie nie solch eine Welle und nie so inkonstante Winde, dass sich in einer Böe die Windgeschwindigkeit einfach mal verdoppelt. Wir haben jeden Tag hart gekämpft und müssen versuchen, im nächsten Jahr anders zu trainieren. Vorausgesetzt Corona lässt das überhaupt zu“, blickt Manuel Quendler zuversichtlich ins neue Jahr. MS