Wer Zugabe verlangt, muss selbst mitspielen

Messis Cellogruppe begeistert mit Messgestaltung und neuer CD.
andelsbuch Eigentlich hatten Evelyn Fink-Mennel und ihre Messis Cellogruppe die mitreißende CD-Präsentation mit dem vom Publikum mitgesungenen „Wälderdorf“ offiziell abgeschlossen und glaubte, vehement geforderte Zugaben mit einem Trick abwenden zu können – doch da hatte sie ihre Rechnung ohne Luggi Metzler gemacht.
„Wer eine Zugabe will, muss selbst mitspielen“, hatte die Ensemble-Chefin angekündigt – das ließ sich Luggi nicht zweimal sagen, löste Lena Simeoni am Kontrabass ab und „verdiente“ sich sehr zum Gaudium des Publikums die Zugabe.
Leider ein Problem …
Gelernt ist eben gelernt, der Auswechselspieler fügte sich perfekt in das Ensemble ein. Dass er dabei den einzigen Musiker der Gruppe – Cornelius Nenning – vertrat, bekamen nur Insider mit. Nenning weilte im Ausland und Evelyn Fink-Mennel bedauerte ein immer größer werdendes Problem: „Es wird zunehmend schwieriger, die Gruppe zusammen zu bekommen.“ Warum? „Irma-Maria Troy unterrichtet in Meran, pendelt zwischen Egg und Südtirol, meine Tochter Pia studiert am Konservatorium in Feldkirch, Miriam und Cäcilia Dorner in Zürich, Maria Knauseder, Cornelius Nenning und Lena Simeoni absolvieren in Wien ein Studium – da ist es schon für Auftritte schwierig, von Proben ganz zu schweigen“, schildert die Ensemble-Leiterin die Schwierigkeiten, ihre Truppe zusammen zu bekommen.
Ein großer Ansporn
Dass Cornelius Nenning bei der CD-Präsentation nicht dabei sein konnte, unterstreicht dies nachdrücklich. Trotzdem: „Wir möchten auf alle Fälle weiter zusammen musizieren – bei der Messgestaltung, bei Hochzeiten, Taufen oder anderen Familienfeiern und natürlich auch bei solchen Konzerten.“ Der große Erfolg bei der CD-Präsentation ist dafür ein großer Ansporn – ebenso die Tatsache, dass „wir uns um den Nachwuchs keine Sorgen machen müssen. Erst kürzlich waren wieder mehr als 30 engagierte Kids bei der Fiddle-Shool in Lingenau und es macht großen Spaß, dass sich die Mädchen und Buben mit großem Eifer für diese Musik begeistern.“ Einige von ihnen stellten diese Begeisterung nachdrücklich unter Beweis – Lili Matt, Matilda Franz, Juliana Jussel, Liliana Bayer und Samuel Marxgut ließen es sich nicht nehmen, bei der CD-Präsentation eine Kostprobe ihres Könnens abzuliefern.
Zurück zu den Wurzeln
Die CD-Präsentation im Jöslar-Gastgarten wurde mit einem „standesgemäßen“ Auftritt eingeleitet: Das – namenlose – Ensemble hatte sich vor einigen Jahren für eine Messgestaltung in Schwarzenberg zusammengewürfelt und wurde vom Pfarrer als „Cellogruppe“ vorgestellt. Der Name ist geblieben „und weil wir ja die Messe gestalteten, setzten wir der Cellogruppe einfach das Messi voran – Messis Cellogruppe war geboren und wir sind dabei geblieben“, lässt Evelyn auf neugierige Fragen wissen.
Erinnerung an den Anfang
Und bei der CD-Präsentation erinnerte man sich an diesen Ursprung: Es begann mit einer Messgestaltung in der Andelsbucher Pfarrkirche „und dann sind wir einfach spielend auf die andere Straßenseite in den Garten beim Jöslar marschiert und haben die Messbesucher mitgezogen – der Gastgarten war jedenfalls voll besetzt“, freut sich die Musikerin, die nicht nur mit ihrer Cellogruppe erfolgreich unterwegs ist. STP



