Wer jetzt saniert, profitiert von Förderungen

Wer weiterhin mit Öl heizt, muss jährlich mit Mehrkosten von ca. 850 Euro rechnen.
SANIERUNG Die Preise für Gas, Heizöl und Strom klettern seit Monaten rasant nach oben. Die bevorstehende CO2-Bepreisung wird die Kosten für Heizung und Warmwasser erneut befeuern. Ab 2026 kommen auf Hausbesitzer mit Ölheizungen Mehrkosten von ca. 850 Euro pro Jahr zu – Tendenz weiter steigend. Eine rasche energetische Sanierung des Gebäudebestandes nutzt nicht nur dem Klima – wer jetzt saniert, profitiert.
In Österreich warten an die
1,9 Millionen Wohneinheiten und ca. 60.000 öffentliche Gebäude darauf, klimafit gemacht zu werden. Daher entfallen immer noch gut 10 Prozent des gesamten CO2-Ausstoßes auf den Bereich Wohnen. Derzeit liegt jedoch die Sanierungsrate bei 1,5 Prozent, statt wie von Experten seit Jahrzehnten gefordert, bei drei Prozent. Seit Monaten schießen die Großhandelspreise für Gas förmlich durch die Decke. Die florierende Wirtschaftsentwicklung treibt zudem die Nachfrage nach Rohöl, aber auch Strom nach oben. Die Weitergabe dieser Preiserhöhungen an die Endverbraucher ist auch in der Geldbörse spürbar.
Zusätzlich wird mit Inkrafttreten der Steuerreform 2022 und der darin enthaltenen CO2-Bepreisung eine Teuerungswelle auf fossile Energieträger ausgelöst, die im Wohnbereich nur mit einer thermischen Sanierung abgefedert werden kann.
Weiterer Preisschub
Durch die CO2-Bepreisung wird sich ab dem Jahr 2025 die Befüllung eines Heizöltanks für ein Einfamilienhaus grob gerechnet um zumindest 450 Euro pro Jahr verteuern. Die Berechnung der CO2-Bepreisung beruht auf dem Beispiel einer Ölheizung mit 2500-Liter-Tank. Ab 2026, wenn sich der CO2-Preis pro Tonne am freien Markt orientiert, müssen heizölbefeuerte Haushalte gar mit ca. 850 Euro Mehrkosten pro Tankfüllung rechnen. „Ganz abgesehen davon, dass wir die Klimakrise in den Griff bekommen müssen, zahlt es sich jetzt aus, Gebäude nach dem Stand der Technik thermisch zu sanieren. Denn es gibt nicht nur bereitgestellte Fördermillionen, die darauf warten abgeholt zu werden, die geplante Steuerreform beinhaltet auch die Möglichkeit, Maßnahmen zur thermischen Sanierung steuerlich abzusetzen“, appelliert Dr. Clemens Demacsek, Geschäftsführer der Gebäudehülle+Dämmstoff Industrie (GDI) 2050. „So breit und umfassend wie in den kommenden Jahren werden Sanierungsmaßnahmen wohl kaum mehr subventioniert werden. Der alleinige Heizkesseltausch ist dabei aber zu kurz gegriffen. Zuvor muss der energetische Bedarf des gesamten Gebäudes optimiert werden“, gibt Clemens Demacsek zu bedenken. Die GDI 2050 hat sich als Organisation und Interessensvertretung der Dämmstoff- und Fensterindustrie sowie weiterer Hersteller aus dem Bereich der Gebäudehülle zum Ziel gesetzt, die Energieeffizienz im Gebäudebereich signifikant zu verbessern und zukunftsfit zu machen.