Lehrlinge räumten beim Landesbewerb groß ab

HE_Brege / 20.04.2022 • 19:53 Uhr
<p class="caption">Lehrherr Michael Fetz mit seinem Erfolgstrio – Jonas Feurstein, Rupert Moosbrugger und Julian Klocker (v. l.) – das beim Lehrlingswettbewerb abräumte. <span class="copyright">STP</span></p><p class="caption"/>

Lehrherr Michael Fetz mit seinem Erfolgstrio – Jonas Feurstein, Rupert Moosbrugger und Julian Klocker (v. l.) – das beim Lehrlingswettbewerb abräumte. STP

Maler-Nachwuchs von Michael Fetz qualifizierte sich im Doppelpack für das Bundesfinale.

Alberschwende „Im Moment habe ich ein wirklich perfektes Team“, freut sich der Alberschwender Unternehmer Michael Fetz über seine jugendlichen Mitarbeiter, die ihr Können beim Landeswettbewerb der Maler und Beschichtungstechniker eindrucksvoll unter Beweis stellen konnten: Der Bezauer Jonas Feurstein siegte vor Rupert Moosbrugger aus Au, der Wolfurter Julian Klocker erreichte den vierten Platz.

Zuversichtlich ins Finale

Das Trio von fetzcolor qualifizierte sich dabei gleich im Doppelpack für den Bundeswettbewerb, der Mitte Juni in Krems stattfindet. Dort dürfen sich die fetzcolor-Lehrlinge gute Chancen ausrechnen, dass sie sich auch im Österreich-Finale erfolgreich behaupten können, ist der erfahrene Experte zuversichtlich. Fetz war von 2003 bis 2011 fünfmal als Juror, Experte und Teambetreuer bei den World Skills dabei und konnte dabei mit seinen Schützlingen viermal den Lehrlings-Weltmeister stellen. „Die Erfolge unserer Lehrlinge bei den internationalen Wettbewerben haben Tradition“, rekapituliert Fetz stolz und ergänzt, „dass die aktuell Besten auf alle Fälle das Potenzial dazu haben, auch bei kommenden World- und Euro-Skills ganz vorne mitmischen zu können.“

Pessimistischer Nachsatz: „Wenn diese dann auch wie geplant stattfinden können.“ Seine Skepsis ist nicht nur wegen Corona berechtigt, sind doch die Euro-Skills 2023 in St. Petersburg geplant.

Viel mehr als malen

Fetzcolor bietet Jugendlichen eine spannende Ausbildung: Firmengründer Ewald Fetz hat in seinem Betrieb von Anfang an auf Kreativität gesetzt und hat sich als Fachwerkstätte für Restaurierungen weit über Vorarlberg einen Ruf erworben. Sohn Michael, der den 1966 gegründeten Familienbetrieb 2000 als Geschäftsführer übernommen hat, führt diese Firmenphilosophie weiter. Speziell im Kirchenbereich verweist das Unternehmen auf einen reichen Erfahrungsschatz in Sachen Renovierung, Restaurierung, Vergoldung. In Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt hat das fetzcolor-Team an Dutzenden Kirchen-Objekten seine Handschrift hinterlassen. Dazu gehören Altäre, Orgeln, Bilder, Figuren.

An einem interessanten Projekt arbeitet derzeit auch der erfolgreiche Lehrling Rupert Moosbrugger mit: „In München wird ein denkmalgeschütztes Hotel restauriert. Dabei sind wir gemeinsam mit einem befreundeten Betrieb aus Südtirol mit der Restaurierung betraut“, ist Michael Fetz stolz darauf, für diesen interessanten Auftrag den Zuschlag erhalten zu haben.

In den besten Händen

Auszubildende Jugendliche sind bei Michael Fetz in den besten Händen. Die Lehre absolvierte er bei seinem Vater Ewald und lernte nach der Lehrabschlussprüfung 1988 bei Kursen im „Istituto Europeo di Design“, einer renommierten Designschule in Mailand. Nach der Meisterprüfung in Baden bei Wien absolvierte er 1992 einen Kurs an der Restauratorenschule in Venedig. Schon während der Lehre hatte er 1986 den Bundeslehrlingswettbewerb gewonnen. Drei Jahre nachdem er die Leitung des Familienbetriebs übernommen hatte, trat er auch bei den WorldSkills in die Fußstapfen seines Vaters. Sechsmal war Fetz sen. als Betreuer der rotweißroten Malerlehrlinge bei den Lehrlingsweltmeisterschaften dabei, dreimal konnte er Siege feiern. 2003 wurde er auf der Rückfahrt von der Einkleidung der österreichischen WM-Mannschaft bei einem Autounfall schwer verletzt. Buchstäblich über Nacht und unmittelbar vor den WorldSkills in London musste Michael einspringen – und das mit Erfolg, den sein Vater im Krankenhaus miterleben konnte: Fetz-Lehrling Bernhard Moosbrugger holte Gold.

Der Kreis schloss sich

Mit dem Gewinn einer Goldmedaille für seinen Lehrling (Moosbrugger absolvierte seine Lehre bei fetzcolor) hatte Michael Fetz seine Tätigkeit als Experte und Betreuer bei den WorldSkills 2003 begonnen, acht Jahre später war er 2011 letztmalig in dieser Funktion tätig. Und er schloss so ab, wie er begonnen hatte – mit einer Goldmedaille. 2011 hatte sich Renate Lässer das Ticket für die WorldSkills in London geholt. Die Riefensbergerin hatte ihre Lehre im Betrieb von Jürgen Raid in Krumbach absolviert und sich zur Vorbereitung auf die Lehrlings-Weltmeisterschaft den letzten Schliff bei einem Intensiv-Training geholt. Es hat sich gelohnt – Renate Lässer stand auf dem obersten Treppchen und holte nach Hannes Hagen (1993), Christian Micheluzzi (1995), Reinhard Grabher (2001) und Bernhard Moosbrugger (2003) das insgesamt fünfte Maler-Gold ins Ländle. STP