Am Weg in den Hafen der Ehe liegt Egger Sennschule

Für Junggesellinnen-Abschiede ist der Betrieb von Ingo Metzler in Egg eine gefragte Adresse.
Egg Spaß und beste Laune sind wieder zurückgekehrt – in Ingo Metzlers Vorzeigebetrieb, der Besuchern aus nah und fern das besondere Erlebnis bietet, die Produktion von landwirtschaftlichen Produkten einschließlich exklusiver Kosmetikartikel auf Molke-Basis vom Kuhstall und Ziegentollhaus bis in den Hofladen oder zum Versand an die Kunden hautnah mitverfolgen zu können, herrscht wieder Geschäftigkeit.
Erfolgreich
Unter dem Motto „Sehen, Riechen, Schmecken und Fühlen“ lädt Ingo Metzler seit vielen Jahren Besucher nach Egg ein – vor Corona konnte er damit Jahr für Jahr rund 10.000 Gäste ansprechen, Hunderte waren es in der Sennschule. Auf dieses Niveau möchte er wieder kommen, sofern ihm die Pandemie nicht wieder einen Strich durch die Rechnung macht.
Viele der Besucher interessieren sich auch für das ausgeklügelte Energiesystem, das er in seinem Betrieb umgesetzt hat – auch in dieser Hinsicht hat Firmenchef Ingo Metzler Pionierarbeit geleistet, die gerade jetzt hochaktuell ist.
Mehr als nur Käse machen
Viel Betrieb herrscht auch wieder in der Sennschule, in der Besucher in einem rund viereinhalb bis fünf Stunden dauernden Kurs unter fachkundiger Anleitung ihren eigenen Frischkäse herstellen. Während dieser etwa eine Stunde ruht, gibt es bei einer Käsejause viel Informationen über den Käse und die Bedeutung der Molke, die beim Käsen anfällt. Es ist also – und darauf legt Ingo Metzler besonderen Wert – nicht nur einfach „Käse machen“, sondern ein lehrreiches Hineinschnuppern in die Kunst des Sennens. Metzler will die Gelegenheit auch nützen, Wissenswertes über das Sennen im Speziellen, Landwirtschaft im Allgemeinen zu vermitteln.
Nid lugg lo
Komplett eingestellt war diese Sennschule während der vergangenen zwei Jahre zwar nie, aber es gab durch die Einschränkungen immer wieder Pausen, in denen nichts möglich war.
Dadurch entstand ein entsprechender Nachholbedarf, denn „manche holen jetzt nach, was ihnen in den vergangenen mehr als zwei Jahren durch Corona verwehrt wurde“, schmunzelt Ingo Metzler mit Verweis auf eine besonders hartnäckige Gruppe von Besucherinnen aus Ravensburg, die in bester Stimmung fast ausgelassen den Sennkurs absolvierte: Isabel Schneider feierte mit ihren Freundinnen Junggesellinnenabschied. Die Gruppe aus Ravensburg war nicht der erste derartige Besuch – für solche Events ist naturhautnah eine gefragte Adresse geworden. Diesmal hatte Elena Spöri, eine Freundin der Braut, diesen besonderen Ausflug in den Bregenzerwald organisiert. Ganz nach dem Motto „Nid lugg lo!“, denn ursprünglich war die Hochzeit schon im Mai 2020 geplant.
Aber dann kam Corona und eine Verschiebung auf 2021 – mit einem Déjà-vu und neuerlicher Terminänderung auf 2022. „Und jetzt hat es erst mal mit dem Junggesellinnenabschied geklappt, da wird es wohl auch mit der Hochzeit klappen“, gab sich die auf eine lange Geduldprobe gestellte Braut zuversichtlich. „Ich wollte einfach eine ,richtige Hochzeit‘ mit vielen Gästen – und natürlich zuvor auch einen entsprechenden Junggesellinnenabschied“, weshalb sie die Verschiebung in Kauf genommen habe, erzählte sie beim fröhlichen Ausklang samt Fotoshooting in der Kleintier-Kuschelzone.
Schriftlicher Abschluss
Zuvor aber wurde noch überprüft, ob die Sennschülerinnen und Sennschüler – neben den Ravensburgerinnen waren auch Gruppen aus dem Vorarlberger Oberland und der Tettnanger Gegend beim Kurs dabei – auch gut aufgepasst hatten: es gab noch eine schriftliche Abschlussprüfung, ehe die Zeugnisse verteilt wurden. STP

