Elsenalp-Legende übergibt an die nächste Generation

Elsenalpstube und Uga-Alp bleiben nach Pensionierung
von Gilbert Wohlwend in der Familie.
Damüls „Wir dürfen uns in Damüls glücklich schätzen, dass es für einen unserer größten und wichtigsten Tourismusbetriebe eine perfekte Nachfolgeregelung gibt“, freute sich Bürgermeister Stefan Bischof im Gespräch mit der VN-Heimat, als er zu späterer Stunde endlich mit dem Neo-Pensionisten Gilbert Wohlwend auf das gelungene Übergabefest anstoßen konnte.
Von Ruhestand keine Spur
Das war gar nicht so einfach, denn von Ruhestand war nichts zu spüren, vielmehr kümmerte sich der umtriebige Gastronom mit Leib und Seele nach wie vor um alles, damit sein Fest für seine Familie und die Gäste ein unvergessliches Erlebnis wurde. Gilbert war selbst von seiner Partnerin Herma, die ihn gemeinsam mit Egon Reiner und dem per Fahrrad aus München (220 Kilometer, 2600 Höhenmeter, zehn Stunden Fahrzeit, am nächsten Tag retour) angereisten Stammgast Konrad Amann buchstäblich an die Leine nehmen wollte, nicht zu stoppen.
Fast 100 Jahre Familienbesitz
Angefangen hat die Geschichte des Familienbetriebs 1927, als Gilberts Großvater mit fünf Kollegen die Elsenalpe kaufte. Nach dem Bau der ersten Skilifte sah Gilberts Vater die Chance eines Bergrestaurants, das 1967 eröffnet wurde, ein Jahr später einem Brand zum Opfer fiel, aber umgehend wiedererrichtet wurde – als Gaststätte mit einem großen Schlafsaal mit Matratzenlager. Gilbert machte seine Lehre als Koch und übernahm 1976 als 19-Jähriger die Elsenalpstube als Pächter und wurde vier Jahre später – als er die Partner ausbezahlt hatte – Alleineigentümer des Gasthofs. Die Alpe gehört heute rund zwei Dutzend Genossenschaftern. In mehreren Schritten modernisierte und erweiterte er das Haus und nahm 1996 eine Auszeit, denn „ich hatte alle meine Ziele erreicht und wollte etwas anderes machen und habe deshalb die Elsenalpstube verpachtet“.
Vierte Generation ist bereit
Als einige Jahre später die Diskussion um die Verbindung Damüls-Mellau Fahrt aufnahm, wollte er es noch einmal wissen und kehrte 2006 auf Uga zurück, errichtete einen Neubau, kaufte 2009 die Uga-Alp, die er nach dem Konzept der Elsenalpstube zum zweiten Standbein ausbaute. Es folgten ein Weinkeller und zuletzt ein Zubau mit Privatwohnungen und 22 Personalzimmern.
Jetzt hat er sein Lebenswerk der dritten Generation übergeben – Tochter Jasmin und Schwiegersohn Marco übernehmen die Elsenalpstube, Sohn Pirmin mit Partnerin Dajana führt in der Uga-Alp Regie. Beide Häuser verfügen über jeweils mehr als 100 Betten, im Sommer sind 20, in der Wintersaison rund 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Und was ihn besonders freut: „Meine Enkelin Chiara besucht die Bludenzer Tourismusschule – damit bereitet sich schon die vierte Generation auf die Weiterführung des Familienunternehmens vor.“
Großes Übergabefest
Dem Anlass entsprechend waren zahlreiche Gäste der Einladung zum Übergabefest gefolgt und „begleiteten Gilbert in den Unruhestand“, den sie dem Jubilar (Gilbert vollendet dieser Tage seinen 65er) mit vielen originellen Geschenken „versüßten“. Der Gästeansturm war so gewaltig, dass der Neo-Pensionist fast den Überblick verlor und jene um Entschuldigung bat, die ihm bei der Begrüßung „entgangen sind“.
Nicht „übersehen“ hat er u. a. seine Nachbarn Reingard und Heinz Strasshofer, die ihm u. a. zwei Schalen mit goldenen Schokomünzen und „Scherztabletten Rente Akut“ mitbrachten. Mitgefeiert hat auch seine Nichte, Rennfahrerin Fabienne Wohlwend, Lifte-Geschäftsführer Markus Simma mit Sonja und sein Stellvertreter Roland Moosbrugger, Haus- und Hof-Planer Johann Muxel, heutige und ehemalige Gastrokollegen Rene Madlener, Erika und Alfred Wöhr (Hohes Licht), Günter Strobl (Herte-Hof), Roy und Sandra Oube-Munik (Sunnegg), Reinhold Moosbrugger (Pension Uga) oder Stefan und Barbara Kohler (Alpenblume). Von Geschäftspartnern und Lieferanten waren u. a. Karl Türtscher (Elektro, langjähriger Damülser Vizebgm.), Schröckens Bgm. Herbert Schwarzmann (Versicherungsagentur), Beate Bischof und Cornelia Moosbrugger (Raiba Au), Walter Pfanner mit Brunhilde und Bruno Ratz mit Elisabeth (Pfanner Weine), Martin Obexer, Karl Bucher, Felix Grabher und Toni Fetz (11er), Wolfgang Isenberg (FHE) Joe und Sabine Steurer (Casino), Elmar und Claudia Mathis (Staufen-Destillerie), Hans und Manuela Paulitsch (Kfz-Werkstätte) zu Gast. STP


