Zu viele Ablagerungen: Kanton St. Gallen baggert Alten Rhein aus

HE_Brege / 05.04.2023 • 16:01 Uhr
Boote mit größerem Tiefgang waren im Vorjahr selten auf dem Alten Rhein unterwegs. AJK
Boote mit größerem Tiefgang waren im Vorjahr selten auf dem Alten Rhein unterwegs. AJK

Schifffahrt zwischen Rheineck und Mündung soll zumindest 2024 wieder möglich sein.

Rheineck, Gaißau Im Alten Rhein lagern sich zu viele Sedimente ab. Deshalb ist der Schiffsverkehr bis Rheineck bei Niedrigwasser auch im Sommer nicht möglich. Der Kanton St. Gallen möchte den Flusslauf deshalb mit einem Kostenaufwand von rund 2,3 Millionen Franken ausbaggern. Das ist aber offenbar heuer nicht mehr möglich.

Im Sommer 2022 war die Kursschifffahrt bis Rheineck auch während der Sommermonate nur selten möglich. Auch Vorarlberger Bodenseeschiffen, die bei Sonderfahrten in Gaißau anlegen, war der Weg versperrt. In einer Mitteilung der Staatskanzlei St. Gallen heißt es dazu: Häufige Starkniederschläge und Hochwasser haben in den letzten Jahren zu überdurchschnittlichen Sedimentablagerungen im Alten Rhein geführt. „Um die Kursschifffahrt während der Sommermonate gewährleisten zu können, müssen die Ablagerungen von der Mündung beim Rheinspitz bis nach Rheineck regelmäßig ausgebaggert werden. In der Regel erfolgt dies alle sieben bis zehn Jahre.“

Im vergangenen Jahr hat der tiefe Wasserstand das Problem noch verstärkt. Die Kursschifffahrten nach Rheineck konnten erst im Juni aufgenommen und mussten bereits Mitte Juli wieder eingestellt werden.

Deponie statt Bodensee

Insgesamt müssen rund 10.000 Kubikmeter Sediment aus dem Flussbett des Alten Rheins gebaggert werden. Allerdings müssen die Sedimente auf einer Deponie entsorgt werden, da sie von der Abwasserreinigungsanlage Altenrhein an flussaufwärts bis nach Rheineck mit Zink und Kupfer belastet sind.Für die Ausbaggerung der Schifffahrtsrinne und die Entsorgung des Sediments rechnen die Schweizer mit Kosten in der Höhe von rund 2,3 Millionen Franken. Die überschrittenen Zink- und Kupfer-Grenzwerte machen weitere Abklärungen notwendig, zudem sind noch Fragen zur Finanzierung offen. Vor diesem Hintergrund ist nicht realistisch, dass noch heuer gebaggert werden könnte. Der Schifffahrtsbetrieb dürfte somit auch in der kommenden Saison nur eingeschränkt und bei genügend hohem Wasserstand aufrechterhalten werden. Üblicherweise beginnt die Kursschifffahrt mit dem 1. Mai. AJK