Als Seilschaft des Humors unschlagbar

Hanskaspas Enkel und Windschnur Sepp Messner ließen ihr Publikum „auisteig’n“.
Alberschwende Drei Konzerte in familiärem Rahmen – im Unser Klein Wien in Doren, im Andelsbucher Bahnhof und in Olgas Festsaal in der Alberschwender Taube waren ausverkauft, kaum dass die Tickets aufgelegt waren. Tubowirts Lothar reagierte sofort und hängte ein Zusatzkonzert als Sonntags-Matinee nach der Wahl an, um dem großen Interesse der Fans von Hanskaspas Enkeln und ihrem kongenialen Partner Sepp Messner, alias Windschnur, gerecht werden zu können. Damit ist über die Beliebtheit der Wälder Kultband und dem Special Guest eigentlich alles gesagt. Als Ergänzung nur soviel: man hätte noch weitere Zusatzkonzerte organisieren können, hätte nicht Windschnur die Heimreise nach Gufidaun-Klausen antreten müssen. In der 500-Seelen-Gemeinde warteten Familie und Fans, um am 16. Oktober mit ihm seinen 78. Geburtstag zu feiern, wie er nach den Konzerten im Small-Talk mit Besuchern – manche mit Südtiroler Wurzeln – verriet und ihnen ein verlockendes Angebot machte: „B’sucht‘s mi doch oamol . . .“

Stichwort besuchen: Natürlich werde auch er gerne wieder ins Ländle kommen, versprach er mit Verweis auf den Schluss seiner Bergsteigerhymne: . . . do fühl i mi wohl – zum Wohl!“
Zum 33. Mal im Wohnzimmer
Und wenn er wieder in den Wald reist, natürlich auch nach Alberschwende – ins zweite Wohnzimmer von Hanskaspas Enkeln. Diese konnten – als Bahnteifl und Enkel – von Tubowirts Lothar bereits zum 33. Mal in Olgas Festsaal, dem zweiten Wohnzimmer von Ulli Troy & Co., begrüßt werden.

Ideale Ergänzung
Und das erwartungsvoll gestimmte Publikum wurde denn auch nicht enttäuscht. Windschnur fügte sich ideal in das Enkel-Programm „vo d’r Scheso bis in Schrago“ ein und lieferte ebenso schwarzhumorige Lieder aus dem Leben. Brandaktuell die Lösung des Wolf-Problems: sein Leitwolf Jonathan wurde samt dem Rudel zum Veganer . . . Zur bekannten Titelmelodie von Bonanza, mit der Jonny Cash 1961 einen Hit landete, beschrieb er seinen Ärger mit „Finanza“. Nur unzureichend löste er das Problem mit den Hinterlassenschaften von Hunden. Den Konflikt zwischen Landwirtschaft und Tourismus konnte er im „Hotel Bergluft“ auch nicht beilegen. Innsbruck bekam in einer Persiflage auf die „wunderschöne Alpenstadt“ auch sein Fett ab. Sehnsüchtig erwartet wurde aber sein auch von den Enkeln im Repertoire geführten „Zi wos Bergsteig’n“. Damit hat Sepp Messner, weder verwandt noch verschwägert mit der Bergsteigerlegende Reinhold Messner, mit diesem aber gut bekannt – einen echten Hit gelandet. „Wir haben zwar eine völlig andere Herangehensweise an das Bergsteigen“, schmunzelt Windschnur, kann aber trotzdem Parallelen erkennen: „Reinhold hatte sein Leben lang die höchsten Berge der Welt im Fokus, mir geht es darum, mit meiner Musik die höchsten Gipfel des Humors und der guten Laune zu erklimmen und mein Publikum auf diese Reise mitzunehmen.“

Ein Ziel, das er gemeinsam mit Hanskaspas Enkeln einmal mehr erreicht hat. Diese Seilschaft des Humors ist einfach unschlagbar. Eine Einschätzung, die das Publikum mit Reinhold Messner teilt: „Sepp Messner Windschnur kennt Südtirol und seine Leute nur allzu gut, um dem Alpen-Kitsch zu entsagen, der die volksdümmliche Musik zwischen Tanzboden und Hütte oft ausmacht. Ich mag seine Lieder, seine Stimme, sein lebensfrohes Schmunzeln dabei. Und die Kinder mögen’s auch“, urteilt Reinhold über Sepp Messner. STP

