Folk Music aus aller Welt

Das Symphonieorchester Vorarlberg startet in die neue Abo-Saison.
Feldkirch Folk Music, Musik aus dem Volk, ist das Leitmotiv der ersten Produktion der Abo-Saison des Symphonieorchesters Vorarlberg am 17. September in Feldkirch und am 18. September in Bregenz. Werke von György Ligeti und Luciano Berio greifen Melodien aus aller Welt auf. Von Aserbaidschan, Armenien und Rumänien führt die musikalische Reise bis nach Italien und in die USA. Mezzosopranistin Corinna Scheurle singt Schubert-Lieder und Luciano Berios Folk Songs. Zum Abschluss des Konzerts erklingt Franz Schuberts dritte Symphonie. Am Pult steht Chefdirigent Leo McFall.
Rückkehr nach Feldkirch
Scheurle dürften die Auftritte in mehrfacher Hinsicht Wiedersehensfreude bereiten: Im Alter von sechs Jahren zog sie mit ihrer Familie aus dem Schwarzwald nach Vorarlberg und machte ihre Matura am Musikgymnasium in Feldkirch. Ihre Schwester Julia lebt noch hier – und spielt Cello im SOV. Außerdem kennen sich Orchester und Sängerin von „Figaros Hochzeit“, der Opernstudio-Produktion der Bregenzer Festspiele 2017.
Persönliche Feldforschung
Das im Jahr 1951 entstandene Concert Românesc von György Ligeti, einem gefeierten Neuerer der Musiktradition, kam beim strengen kommunistischen Regime in Ungarn gar nicht gut an. Zu westlich, zu subversiv, dekadent waren in ihren Ohren einige Dissonanzen. Daher wurde das Konzert sofort verboten und erst zwanzig Jahre später uraufgeführt.
Interessant ist auch seine Entstehungsgeschichte: Während eines Studienaufenthaltes in Bukarest nahm Ligeti an Reisen auf den Spuren rumänischer und ungarischer Volksmusik teil. „Das vorliegende viersätzige Orchester-Stück mit Streicher- und Bläser-Soli basiert auf einer Vielzahl rumänischer Volksmelodien, die ich aufgezeichnet habe“, schrieb er. Das Werk war für ihn Ausdruck der „tiefen Liebe zur rumänischen Volksmusik und zur rumänischsprachigen Kultur schlechthin“, eines Mannes, der 1923 in Siebenbürgen (Teil des damaligen Königreichs Rumänien) zur Welt gekommen war.
Schubert-Lieder und 3. Symphonie
Kein anderer österreichischer Komponist scheint so sehr mit der Volksmusik verbunden wie Franz Schubert; er hat Volks- zu Kunstliedern gemacht, seine Lieder wurden wiederum zu Volksliedern. An die 600 Stück hat er geschrieben. Aus dieser unglaublichen Fülle wird beim Saisonauftakt des Symphonieorchesters Vorarlberg „Die junge Nonne“, „Im Abendrot“, „Ständchen“ und „Gruppe aus dem Tartarus“ zu hören sein, bevor seine 3. Symphonie das Programm beschließt.
Vom Schubert-Enthusiasten Johannes Brahms als einfache „Vorarbeiten“ abgetan, sind Schuberts frühe Symphonien für Dirigent Leo McFall immer unglaublich frisch, spontan und energiegeladen: „Sie wurden für ein Liebhaberorchester geschrieben, und wir wissen nicht, ob Schubert sie je im Konzert auch gehört haben mag.“ Bei der offiziellen Uraufführung der Dritten in London, 50 Jahre nach Schuberts Tod, waren die Kritiker aber voll des Lobes.
Weitere Informationen zum Konzert gibt es bereits vorab in der neuen Folge des SOV-Podcast mit Corinna Scheurle und Leo McFall, die ab Montag, 12. September, auf www.sov.at verfügbar bzw. hörbar ist.

1. Abo-Konzert
Termine Samstag, 17. September, 19.30 Uhr, Montforthaus Feldkirch; Sonntag, 18. September, 17 Uhr, Festspielhaus Bregenz
Karten erhältlich bei Bregenz Tourismus (05574/4959), Feldkirch Tourismus (05522/73467), in allen Vorverkaufsstellen von v-ticket (events-vorarlberg.at) und allen Filialen der Volksbank Vorarlberg, direkt beim Symphonieorchester Vorarlberg (05574/43447 oder office@sov.at) oder über die Ticket Gretchen App.