Lachen erhellt den düsteren Alltag

HE_Feldk / 28.09.2022 • 16:23 Uhr
Das Neue Globe Theater Potsdam präsentierte eines der meistgespielten Stücken des französischen Theaters. Kilian Lowres
Das Neue Globe Theater Potsdam präsentierte eines der meistgespielten Stücken des französischen Theaters. Kilian Lowres

Die herbstliche „Applaus“-Reihe begann mit Molière.

Götzis Der Theaterherbst in der Kulturbühne Ambach präsentierte eine Komödie des großen französischen Dramatikers Molière (1622-1673). Nicht eine der wichtigen Komödien wie etwa „Der Geizige“ oder „Der eingebildete Kranke“ stand auf dem Programm, sondern das sehr leichtfüßige Klamaukstück „Die Streiche des Scapin“. Molière, der Autor, Schauspieler, Regisseur und Theaterdirektor in einer Person, war ein scharfzüngiger, sarkastischer Kritiker von Missständen seiner Zeit und so manch fragwürdiger Typen. Der französische Großmeister der Literatur machte auch erfolgreiche Anleihen beim italienischen Volkstheater, der Commedia dell´Arte bzw. Stegreifkomödie.

Die „Streiche des Scapin“, das Werk, das in Götzis gezeigt wurde, ist eine Produktion des Neuen Globe Theaters Potsdam mit einem vorwiegend jugendlichen Ensemble voll sprühender Spielfreude. Die deutsche Fassung stammt vom anwesenden Autor Peter Lotschak.

Die Handlung will nicht anspruchsvoll sein, Molière setzt auf oft derbe Situationskomik, meist Schadenfreude, welche zu lauthalsem Lachen animiert. Die Rahmenhandlung: Molière selbst tritt mit seiner Truppe auf, will ein neues Stück aufführen, doch es hapert noch am Text, der Inhalt überzeugt auch noch nicht. Man greift auf eine alte Commedia zurück, die besonders lustig sein soll. Argante und Géronte sind zwei alte gierige Kaufleute, sie überlassen während einer Geschäftsreise ihre Söhne den Dienern Scapin und Silvestre zur Aufsicht. Diese Söhne heiraten nun aber… fragwürdige Bräute.

Der Klamauk kann beginnen und Scapin, der vife Diener, entpuppt sich nun als trickreicher Geldbeschaffer, pfiffiger Bräutefreund usw. Regisseur Kai Frederic Schrickel verwandelte die Bühne in eine in historisch gehüllte perückenwehende Spielerschar, welche mit beinahe circensischer Kunst durch die Gegend wirbelte. Ja, zum Staunen, Jubeln, herzhaft Lachen! Kilian Löttker brillierte als quirliger Scapin, seine ebenbürtigen Mitspieler bei so manchem „Streich“ (Titel) waren Andreas Erfurth, Laurenz Wiegand, Rike Joeinig, Alexander Jaschik, der Regisseur Schrickel als Spieler, Dierk Prawdzik, Petra Wolf, Christian Keilig, Uli Krohm. Hannah Hamburger schuf prachtvolle historische Kostüme des 17. Jahrhunderts. SCH