In 30 Berufsjahren 225 Mal um die Welt

AUA-Kapitän Jürgen Leissing orientiert sich zu seinem runden 60er neu.
Alberschwende Pilot zu sein, ist für viele Kids der Kindheitstraum schlechthin – auch Reinhard May hat ihn in seinem Ohrwurm „Über den Wolken“ besungen. Als der erfolgreiche Liedermacher und leidenschaftliche Pilot 1974 sein „Wind Nord-Ost, Startbahn null drei – bis hier hör’ ich die Motoren . . .“ zum Hit machte, hatte der damals elfjährige Jürgen Leissing aus Alberschwende mit dem Fliegen allerdings noch nichts am Hut – von diesem Virus wurde er erst viel später infiziert, dann aber nachhaltig.

Das halbe Leben Berufspilot
Jetzt feierte er seinen runden 60er. Genau die Hälfte seiner sechs Jahrzehnte saß er im Cockpit. Sein Arbeitsplatz war im wahrsten Sinne des Wortes „über den Wolken“. Bei seiner Geburtstagsparty in Olgas Festsaal in der Alberschwender Taube hielt er im Gespräch mit der VN-Heimat auch Rückschau auf diese Zeit, die für ihn – wie man so schön sagt – wie im Flug vergangen ist.

Weil er „einfach einmal etwas ganz anderes ausprobieren wollte“, erkundigte er sich 1991 am Flugplatz Hohenems über das Segelfliegen. Und dann ging es im Eiltempo Schlag auf Schlag, bald hatte er alle erforderlichen Pilotenscheine gemacht, um Berufspilot werden zu können.

30 Jahre sind genug
Seit seinem ersten Linienflug hat er ein gewaltiges Pensum im Dienst der AUA bzw. deren Töchterfirmen absolviert. Mehr als 15.000 Flüge, fast fünf Millionen Seemeilen, das sind etwa 225 Erdumrundungen, kamen dabei zusammen und mehr als 620.000 Passagiere sind dabei “gerne mitgeflogen”. Jetzt macht er Ende 2023 mit der Linienfliegerei Schluss – vor allem deshalb, weil “ich einfach mehr zuhause sein möchte, denn in all den Jahren war ich jeden Monat 20 Nächte im Hotel.”

Fliegen wird er noch länger, denn „den Schein muss ich erst mit 65 abgeben.” In den kommenden fünf Jahren wird er für die Schenk-Air und ein deutsches Unternehmen, das weltweit tätig ist und Mitarbeiter zu Auslandseinsätzen bringt, fliegen.

Nicht nur seinen 60er . . .
Dieser Tage lud er zu seinem runden Geburtstag – nicht sein einziges Jubiläum, denn gleichzeitig galt es 45 Jahre “Get Rusty” und “Trio” zu feiern, war Jürgen doch in seiner Jugend Mitbegründer dieser Musikgruppen. Get Rusty entstand 1978 aus einer Schulband und war als „Bad Boys“ zunächst ein Sextett, von dem heute noch ein Trio (Walter Canaval, Gerhard Dornbach und Günter Hopfner) besteht. Ehrensache, dass die drei bei Jürgens Party die Instrumente auspackten. Auch seine Trio-Kollegen Norbert Greußing und Peter Gmeiner waren als Gratulanten gekommen.

Damit der Jubiläen nicht genug – es gab auch 30 Jahre Berufspilot und einen ganz privaten Anlass zu feiern: seit 20 Jahren ist der Jubilar mit seiner Dagmar liiert.
Beim mehrfachen Jubiläum dabei die Familie, die Eltern Fritz und Hermi sowie die Geschwister Joachim, Uwe und Yvonne, viele Freunde, Fliegerkollegen (Norbert Müller, Christian Hagen, Richard Schnetzer) und andere Weggefährten – z. B. die “Steini-Runde”. Musikalisch gratulierte auch Maria Jäger, zu der sich auch der Jubilar und Walter Canaval gesellten. Dagmar und deren Freundin Gabi überraschten Jürgen mit dessen “Lieblingslied”. STP
